Rheinpfalz Biosphärenhaus zukunftsfähig machen
Erneut wird das Fischbacher Biosphärenhaus weniger Besucher als im Vorjahr verzeichnen. Ortsbürgermeister Michael Schreiber rechnet mit etwas weniger als den 39.112 Besuchern von 2016 für das noch laufende Jahr 2017. Erstmals seit langem hat das Haus keine roten Zahlen geschrieben, was allerdings nur einer einmaligen Zuschusszahlung des Landes geschuldet ist. Für die Folgejahre rechnet Schreiber wieder mit Defiziten zwischen 70.000 und 80.000 Euro pro Jahr, wenn sich nichts ändert.
In der Sitzung des Biosphärenhaus-Ausschusses am Mittwochabend gab Schreiber die vorläufige Abschlussrechnung für 2017 bekannt. Danach stehen Einnahmen von rund 250.000 Euro wie im Vorjahr auch Ausgaben von 310.000 Euro gegenüber. Wenn das Land nicht den vor Jahren schon zugesagten Zuschuss von 230.942 Euro gezahlt hätte, wäre wieder ein Defizit rausgekommen. So konnte die Gemeinde ein Plus von 156.390 Euro beim Biosphärenhaus erwirtschaften. „Es war gut, gegen die Rückforderung der Zuschüsse vorzugehen“, so Schreiber. Das habe zwar einiges an Zeit und Energie gekostet, aber sich letztlich rentiert. Gespart hat die Gemeinde beim Personal. Zwei Teilzeit-Beschäftigte an der Kasse und beim Reinigungspersonal hätten gekündigt, erklärte Geschäftsführer Uli Diehl. Diese Stellen werden nicht mehr ersetzt, womit 10.000 Euro eingespart werden könnten. Insgesamt schlägt das Personal mit 202.000 Euro in 2017 zu Buche. Ein Plus von 4100 Euro hat die Falknerei erwirtschaftet. Der neue Falkner komme gut an, erzählte Bürgermeister Schreiber. Weitere Einnahmen kommen aus der Pacht für das Café, das rund 4000 Euro pro Jahr einbringt. Allerdings mussten für 1100 Euro Geräte instand gesetzt werden. Beim Naturerlebniszentrum wurde ein Plus von 6800 Euro verzeichnet und über die Wappenschmiede 1500 Euro eingenommen. Der Bürgersaal brachte nach Abzug der Stromkosten ein Plus von 1200 Euro. Für die Wohnmobil-Stellplätze musste in diesem Jahr ein Minus verzeichnet werden, da die Gemeinde eine neue Versorgungssäule mit Münzautomat installieren musste, was Kosten von 3000 Euro verursachte. Viele Wohnmobil-Besitzer hätten die bisher mit einem Code zu benutzende Anlage missbräuchlich genutzt, ohne zu zahlen, schilderte Schreiber. In der Wohnmobil-Szene sei offenbar der Code einfach weitergereicht worden. Das geht künftig nicht mehr, weshalb hier mit höheren Einnahmen gerechnet werden könne. Für die Instandhaltung der Ausstellung wurden 9200 Euro investiert und beim Baumwipfelpfad für 16.400 Euro Reparaturen vollzogen. Im Haus selbst musste für 4200 Euro bei der Überwachungsanlage und dem Aufzug nachgebessert werden. Der Aufzug entwickele sich generell zu einem großen Kostenfaktor, so Schreiber. Bis zum Frühjahr wird in den Erlebnispfad durch das Spießwoogtal investiert. Über die „Aktion Blau Plus“ des Landes wird die Renaturierung vorangetrieben und für die Besucher auch einiges an neuen Attraktionen installiert, wie Geschäftsführer Diehl mitteilte. Der Klosterweiher soll beispielsweise über einen Pontonsteg besser erlebbar werden. Dazu kommen Fitnessstationen wie Trampolin, Rudermaschine und Reckstangen. Größere Investitionen baulicher Art werden in den nächsten Jahren auf das Biosphärenhaus zukommen. Zur Vorbereitung für die Neustrukturierung des Hauses wurde laut Schreiber eine baufachliche Untersuchung erledigt. Hierbei ergab sich, dass die Wärmepumpe ab dem Jahr 2020 nicht mehr betrieben werden kann. „Die Betriebserlaubnis erlischt dann“, so Schreiber. „Da müssen wir auf jeden Fall drangehen“, so Schreiber. Auch beim verglasten Treppenhaus müsse etwas passieren. Bei starkem Regen dringe hier immer Wasser in größerer Menge ein. Geschäftsführer Diehl rechnet für 2018 wieder mit rund 40 Veranstaltungen wie im ablaufenden Jahr. Höhepunkte waren der Wandermarathon mit 450 Anmeldungen, die Wasgaugespräche mit 150 Teilnehmern, sowie das Schäferfest, bei dem alle Aussteller zufrieden gewesen seien. Der Veranstaltungskalender für 2018 steht schon großteils wieder fest. Von Vogelstimmen-Brunch und Glühwürmchen-Wanderung bis zu Übernachtungen auf dem Wipfelpfad wird wieder einiges geboten. Start ist am 3. Februar mit einem Kinderfasching im Bürgersaal, gefolgt von einem Irischen Abend am 17. März.