Rheinpfalz Besondere Ideen des Schuhmuseums unterstützen

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Stephan Pieroth (58) aus Bad Dürkheim hat das Schuhmuseum mit einer Spende von 10.000 Euro überrascht. Er sei „sehr beeindruckt“ und könne „nur den Hut ziehen“ angesichts der „enormen Leistung“, die hier erbracht worden sei, so Pieroth.

„Als Urenkel von Heinrich Bisson habe ich selbst noch von dem profitiert, was viele fleißige Menschen in der Blütezeit der Schuhindustrie unter sicher nicht einfachen Bedingungen erwirtschaftet haben“, sagte der Urenkel eines der großen Hauensteiner Firmengründer. Es sei ihm bei seinen Besuchen im Hauensteiner Museum immer wieder deutlich geworden, wie sehr die didaktische Konzeption vor allem auch das Leben der vielen Tausend Menschen mehrerer Generationen beleuchte und ihre Lebensleistungen würdige. Die Spende sei gedacht für besondere museale und historische Ideen oder Anschaffungen, die normalerweise aus dem laufenden Etat nicht finanziert werden könnten, legten Spender und Museumsleitung fest. Pieroth gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich vielleicht auch noch andere Spender dafür finden. Als Vollwaise hatte der aus Münchweiler am Klingbach („Mänischber“) stammende Urgroßvater Heinrich Bisson im Jahr 1909 einen Betrieb gegründet, der in mehreren Produktionsstätten Hunderte Mitarbeiter beschäftigte. Die Firma, die von seinen Söhnen Heinrich jr. und Walter weitergeführt wurde, produzierte bis 1969. Heinrich Bisson war der erste Hauensteiner Unternehmer nach dem Zweiten Weltkrieg, der in der Expansionszeit der Schuhindustrie in der Nachbargemeinde Dahn einen großen Betrieb außerhalb von Hauenstein errichtete. Stephan Pieroth ist in Dahn aufgewachsen, machte am Dahner Gymnasium sein Abitur, bevor er Geschichte studierte und in dieser Disziplin auch promovierte. „Als Schüler des OWG habe ich als Redakteur der damals bekannten Schülerzeitung ,Ceterum censeo’ auch die Liebe zum Journalismus erkannt“, sagt der stellvertretende Leiter der RHEINPFALZ-Lokalredaktion in Frankenthal. Er ist sogar im doppelten Sinn Urenkel der ersten Gründerväter-Generation der Schuhindustrie. Sephan Pieroth kommt großmütterlicherseits aus der Unternehmerfamilie Bisson; von Seiten des Großvaters Alois Schwarzmüller stammt er vom Urgroßvater Johann Schwarzmüller ab, der bereits in der ersten Gründerzeit 1893 eine der allerersten Schuhfabriken (Burgstraße) aufgebaut hatte. Seine Söhne Alois und Johannes Schwarzmüller führten dieses bis 1957 unter der Marke „Durato“ bekannte Unternehmen weiter. Es gehörte jahrzehntelang zu den großen Hauensteiner Arbeitgebern. Auch hier setzte die zweite Generation kurz nach der Währungsreform in der Expansionszeit ein Zeichen und baute in der heutigen Pirmasenser Straße den ersten modernen Nachkriegsbetrieb, der später als „Der Kleine Muck“ bekannt wurde und heute die bekannte „Gläserne Schuhfabrik“ beherbergt. |ys

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