Rheinpfalz Beim FCK werden Startelf-Plätze neu verteilt
KAISERSLAUTERN. Ab heute in einer Woche, wenn der 1. FC Kaiserslautern um 20.15 Uhr beim TSV 1860 München antritt, geht es für die Roten Teufel ums Ganze. Der FCK will in seinen restlichen 15 Spielen dieser Fußball-Zweitliga-Saison zumindest Platz drei verteidigen, zugleich aber die beiden direkten Aufstiegsränge noch einmal angreifen.
”Wir müssen wie ein Zug sein, der immer stur geradeaus fährt, egal, was links und rechts kommt”, sagt FCK-Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh. Die Sitzordnung in diesem Zug aber wird auch durch die bisher fünf Neuzugänge im Vergleich zu den ersten 19 Etappen durcheinandergewirbelt. Kaum ein Spieler, der in den meisten der bisherigen Saisonpartien zur ersten Elf gehörte, kann sicher sein, dass das auch im Endspurt des Aufstiegsrennens so sein wird.
Die Warnsignale von Trainer Franco Foda gehen auch in Richtung Torwart Tobias Sippel und Mittelfeldregisseur Alexander Baumjohann, die bisher 19- und 13-mal in der Startformation standen. Auf Baumjohanns zentraler Mittelfeldposition spielte am Freitag bei der Generalprobe im Trainingslager im türkischen Belek beim 0:1 (0:0) gegen RB Salzburg Neuzugang Benjamin Köhler. Baumjohann rückte nach links. Dort gibt es durch Neuzugang Christopher Drazan und Hendrick Zuck junge Konkurrenz. Ein einmaliges Experiment oder ein deutlicher Fingerzeig? Foda ließ es offen.
Statt Sippel hütete im letzten Test David Hohs das Tor der mutmaßlichen ersten Elf. Der 24-Jährige, der ganze sechs Tage älter ist als sein Keeperkollege, verhinderte gegen Salzburg kurz vor Schluss das 0:2, indem er einen Foul-Elfmeter reaktionsschnell parierte. Foda wollte den Einsatz Hohs‘ keinesfalls als Vorentscheidung im Kampf um die Nummer 1 verstanden wissen. Er betonte, die Entscheidung falle erst in dieser Woche. Auffällig: Der Rheinländer Hohs dirigierte seine Vorderleute während des Spiels überaus lautstark, was der Coach von Sippel noch mehr fordert. Mehr kommunizieren, das verlangt Foda auch von seinen übrigen Spielern. Dass die Lauterer nun in Markus Karl (26) von Union Berlin einen ”Sechser” fürs defensive Mittelfeld für gut 100.000 Euro gekauft haben, der in Berlin ein kommandostarker ”Leitwolf” war, ist ein deutliches Zeichen an brave, stille FCK-Profis.
So findet sich der 21-jährige Pole Ariel Borysiuk wohl bald auf der Bank wieder. Borysiuk ist zunächst gelbgesperrt und fehlt ohnehin am nächsten Montag bei den ”Löwen”, weil er zu seinem Nationalteam reist. Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz äußerte seinen dringenden Appell an Borysiuk und dessen ebenso schweigsamen griechischen Mittelfeldkollegen Kostas Fortounis, nach einigen Einzelgesprächen zuletzt auch öffentlich, beim Deutschlernen fleißiger zu sein. Ein Kommunikationssignal an das Kollektiv.
Während des Trainings in Belek unterhielt sich Fortounis vor allem mit Ilian Micanski. Der Stürmer will den FCK verlassen, der FSV Frankfurt ist erneut stark an dem 27-Jährigen interessiert. Foda bot ihn am Freitag in keinem der beiden Tests auf. Deutlicher können die Zeichen nicht auf Abschied stehen. Aber noch hat der FCK keinen Nachfolger verpflichtet.