Rheinpfalz Bei den „Herrenmenschen“

Zu einem Filmabend lädt die Kontaktstelle Holler für Dienstag, 7. Februar, 19 Uhr, ins Mehrgenerationenhaus Kusel ein. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Die Arier“ von Mo Asumang. Sie kommt selbst nach Kusel, um anschließend über das Gesehene zu diskutieren.

Auf einer persönlichen Reise versucht die Afrodeutsche Mo Asumang herauszufinden, was hinter der Idee vom „Herrenmenschen“ steckt. Dabei begibt sie sich auf nationalsozialistische Demonstrationen, reist zu den wahren Ariern in den Iran, trifft sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten und begegnet dem Ku Klux Klan. Der Dokumentarfilm ist eine „tour de force“ in die Abgründe des Rassismus. Mo Asumang arbeitet als Moderatorin, Produzentin, Schauspielerin, Regisseurin und Dozentin. 1996 wurde sie als erste Afrodeutsche Moderatorin im deutschen Fernsehen. Als Schauspielerin ist Mo Asumang unter anderem in Roman Polanskis Film „The Ghostwriter“ in der Rolle der US-Außenministerin Condoleeza Rize zu sehen. Das Multitalent verbrachte aber in den vergangenen Jahren einen Großteil ihrer Zeit damit, sich dem Thema Rassismus und Integration zu widmen. Auslöser dafür war eine Morddrohung der Neonazi-Band „White Aryan Rebels“, die in einem Lied sangen: „Die Kugel ist für dich, Mo Asumang“. Dieser Schock inspirierte Asumang zu der filmischen Spurensuche „Roots Germania“ nach ihrer Identität als Deutsche mit afrikanischen Wurzeln. In ihrem Dokumentarfilm „Road to Rainbow“ - Willkommen in Südafrika von 2010 hinterfragt Asumang zudem, wo nach dem Ende der Apartheid in Südafrika der Traum von Gleichberechtigung geblieben ist. Ihre Suche nach sozialer Gerechtigkeit kommt nicht von ungefähr. Als sie lediglich fünf Wochen alt war, kam sie ins Kinderheim, wurde anschließend von Pflegeeltern und ihrer Oma aufgezogen. Themen wie Courage, Gerechtigkeit und soziales Engagement sind für Asumang eine Herzensangelegenheit. Ihr neuester Film „Die Arier“ von 2014, der am 7. Februar in Kusel zu sehen sein wird, wurde 2015 für den Grimme-Preis nominiert. Der Eintritt an diesem Abend ist frei. |bone