Eisenberg Austausch: Werbung ist Chefsache
Eigentlich sollen am Mittwoch sieben Eisenberger Jugendliche zum Austausch in die französische Partnerstadt Sanvignes-les-Mines (Burgund) aufbrechen. Direkt im Anschluss werden französische Jugendliche in Eisenberg erwartet. Doch die Resonanz, die die Stadt auf das Austauschprogramm erhält, ist bisher enttäuschend. Stadtbürgermeister Adolf Kauth (FWG) hat das Werben um Teilnehmer mittlerweile zur Chefsache erklärt.
Bisher war der Beigeordnete Georg Grünewald (CDU) mit dem Thema betraut. Wenige Tage vor Beginn des Austauschs „bleibt festzustellen, dass das Interesse der Jugendlichen in Eisenberg sehr gering ist“, teilte dieser in einer schriftlichen Stellungnahme auf eine entsprechende RHEINPFALZ-Anfrage mit. Angemeldet hätten sich „nur wenige Jugendliche und Interesse an dem kostenlosen Austausch gezeigt“, so Grünewald weiter. Eine konkrete Zahl nannte er jedoch nicht. Tatsächlich sehe es aber so aus, dass sich bisher nur ein Jugendlicher für die Teilnahme gemeldet habe, so Stadtbürgermeister Adolf Kauth (FWG) auf RHEINPFALZ-Anfrage. Das sei aus seiner Sicht „sehr schade“. Trotzdem würden die französischen Jugendlichen in Eisenberg empfangen und das für sie geplante Programm durchgezogen. Und auch der Besuch „der Eisenberger“ in Sanvignes finde statt, bestätigt Grünewald auf eine erneute Nachfrage. In der Stellungnahme zählt Grünewald auf, dass viel versucht wurde, um die Werbetrommel zu rühren: Das Projekt sei öffentlich beworben worden, es habe eine persönliche Präsentation im Rathaus für Eltern und Jugendliche gegeben, es gab eine schriftliche Bekanntmachung in den Schulen. Außerdem hätte es Gespräche zwischen dem Partner aus Sanvignes mit Französischlehrerinnen an der IGS in Eisenberg gegeben. Der Erfolg: überschaubar. Auch die Plakate, die in den vergangenen Tagen in Eisenberg aufgehängt wurden, hätten keine weiteren Jugendliche zu einer Teilnahme bewegen können. Aufgrund dieser Situation habe er „die Sache vor zwei Wochen selbst in die Hand genommen“, erklärte Kauth, um alle Möglichkeiten im Rahmen der Partnerschaft mit Sanvignes auszuschöpfen, wo sich Teilnehmer gefunden haben. Sprich: Das Projekt ist jetzt Chefsache. Auf beiden Seiten waren Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren zur mit EU-Mitteln finanzierten kostenlosen Teilnahme angesprochen. Bereits im Oktober 2017 hat sich der städtische Sozialausschuss unter seinem Vorsitzenden Grünewald mit dem Austausch beschäftigt (wir berichteten). Im Mittelpunkt sollte die Verständigung der Jugendlichen aus beiden Ländern stehen, wobei Sprachkenntnisse keine Voraussetzung für die Teilnahme seien. Die jeweils sieben Jugendliche werden von „Sprachanimateuren“ und auf jeder Seite von zwei Jugendbetreuern vom Deutsch-Französischen Jugendwerk begleitet. Laut Programm besucht die Eisenberger Gruppe vom 11. bis 15. Juli Sanvignes, wo sie im Jugendzentrum untergebracht wird. Im Gegenzug kommen die französischen Teilnehmer direkt im Anschluss bis Donnerstag, 19. Juli, mit nach Eisenberg. Hier werden die Hütten der Pfadfinder auf dem Freizeitplatz am Steinborner Ostring als Unterkunft genutzt. In Sanvignes sind Besuche in den renaturierten Tagebau-Minen, im Schwimmbad, die Besichtigung eines Schlosses und weitere Freizeitaktivitäten vorgesehen. In Eisenberg erwartet die Teilnehmer eine Stadtführung, der Besuch in der Erdekaut und am Eiswoog, ein Ausflug auf den Donnersberg und weitere Besichtigungen und Freizeitaktivitäten. Kontakt Interessierte Jugendliche von 14 bis 16 Jahren können sich noch bis kommenden Dienstag, 10. Juli, anmelden bei: j.knoth@eisenberg-stadt.de, Telefon 06351/407 351, oder vgb.georg@t-online.de, Telefon 0171/7824613.