Rheinpfalz Aus der Traum
. Hinter verschlossenen Türen trafen sich am Dienstag die Vertreter von Münchweiler und Ruppertsweiler, die Verbandsbürgermeister von Rodalben und Pirmasens-Land sowie Staatssekretär Thomas Griese (Grüne) aus dem Mainzer Umweltministerium. Weil Landrat Hans Jörg Duppré (CDU) sich in Brüssel um den Zweibrücker Flughafen kümmern musste, vertrat ihn der erste Kreisbeigeordnete Ernst Hügel (SPD). Am Tisch saßen zudem Mitarbeiter des Ministeriums und der Kreisverwaltung – sie alle wurden zum Stillschweigen verdonnert. Die Runde wurde, so berichten es Teilnehmer und die Pressestelle der Kreisverwaltung, über die Ergebnisse der Markterforschung informiert. Wie mehrfach berichtet, gibt es vier Interessenten. Einer davon ist der militärgeschichtliche Verein Interessengemeinschaft „area 1“. Der zweite bekannte ist Jörg Meinke. Den Anwesenden wurde ziemlich deutlich vermittelt, dass weder der Verein noch Meinke für den Bunker in Frage kommen. Der Verein wollte dort zu bestimmten Terminen Führungen anbieten, Meinke gilt als Vater der Idee, in dem ehemaligen Nato-Bunker ein Rechenzentrum bauen zu wollen. Er soll nun eine Absage bekommen. Übrig bleiben noch zwei weitere Interessenten. Deren Namen wurden dem Vernehmen nach bei der Sitzung in Pirmasens nicht genannt, aber es soll sich nach Informationen der RHEINPFALZ um Unternehmen handeln, die den Bunker als Lager nutzen wollen, beispielsweise für Akten, Unterlagen und ähnliches. Für die Gemeinde Münchweiler, auf deren Gemarkung sich der Bunker befindet, dürfte das ein Schlag ins Gesicht sein. Die dortigen Kommunalpolitiker haben stets betont, Meinkes Konzept zu bevorzugen – nicht zuletzt deshalb, weil es für die klamme Kommune keine Kosten mit sich gebracht hätte. Aus dem Teilnehmerkreis war zu hören, dass das jetzt genau das Problem ist. Denn die beiden Interessenten, die noch übrig sind, wollen den Bunker quasi geschenkt, beziehungsweise zum symbolischen Preis von einem Euro. Zudem soll die Gemeinde dafür sorgen, dass notwendige Infrastruktur geschaffen wird. Das bedeutet, eine Straße zu bauen sowie Wasser- und Stromleitungen zu verlegen. Das Land und die Kommune Münchweiler haben eine Gemeinsamkeit: gähnende Leere in der Kasse. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass der Bunker verschenkt wird. Bisher stand immer eine Pachtlösung zur Debatte. Wie die Gemeinde Münchweiler die Kosten für die Infrastruktur stemmen soll, ist ebenfalls unklar. Es dürfte sich dabei nach Ansicht von Experten mindestens um einen sechs- wenn nicht sogar siebenstelligen Betrag handeln. Zuschüsse dafür, das wurde bei der Sitzung signalisiert, sind weder vom Kreis noch vom Land zu erwarten. Nachdem die Fakten auf dem Tisch lagen, soll dem Vernehmen nach unter den Anwesenden nicht gerade Jubel ausgebrochen sein. Näher wollte sich niemand dazu äußern. Dass das Treffen überhaupt stattfand, berichtete die Kreisverwaltung erst auf Anfrage. Deren Sprecherin sagte gestern, dass nun die Kommunen am Zug seien. Deren Gremien müssten beraten, wie es beim Arius-Bunker weitergehen soll.