Rheinpfalz Auf Wiesen angewiesen

Am Montagabend wurde im Geoskop auf Burg Lichtenberg die Ausstellung „Blumen- und Schmetterlingswiesen in Rheinland-Pfalz“ des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eröffnet. Etliche Schautafeln informieren über verschiedene Aspekte des Lebens- und Kulturraums „Wiese“.

Winfried Sander, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Kusel, wies in seiner Einführung darauf hin, dass die Wiesenausstellung durch mehrere Tafeln der Kreisgruppe zu den lokalen Projekten Streuobstwiese und Mostbirnen ergänzt ist. Anschließend zeigte Helga Deegener aus Börsborn den gut 40 Besuchern auf dem Gelände der Burg Wildpflanzen und erläuterte deren Verwendung als Nahrungs- und Heilmittel („Zur Sache“). Die Ausstellung behandelt auf farbenfrohen und übersichtlich gestalteten Tafeln acht Themenschwerpunkte rund um das Thema Wiese. In Rheinland-Pfalz sind 35 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Grünland. Zunächst wird die Bedeutung der Wiesen und insbesondere der naturbelassenen und artenreichen Wiesen unter dem Stichwort „Reichtum vor der Tür“ hervorgehoben. 2000 Pflanzenarten können auf ihnen vorkommen, gut 52 Prozent unseres Artenbestandes. Auch viele Tiere, besonders Schmetterlinge und Vögel, sind auf die Wiesen angewiesen. Bei der Behandlung der Themen „Wiese damals und heute“ und „Landwirtschaft“ wird darauf hingewiesen, dass die Wiese eine Kulturlandschaft ist, die erst durch die traditionelle Nutzung in der Landwirtschaft geschaffen wurde und im Grunde diese Nutzung für ihren Fortbestand benötigt. Wird das Grünland nämlich nicht mehr durch regelmäßiges Mähen freigehalten, verbuscht es allmählich und wird letztlich zum Wald. Doch durch die moderne Landwirtschaft mit der frühen Mahd für die Silage, der Einsaat von wenigen eiweißreichen Grassorten und der starken Düngung werde der Artenreichtum zerstört. Auch der Vertragsnaturschutz ist Thema: Bei diesem werden durch staatliche Förderungen diejenigen Landwirte unterstützt, die ihre Wiesen naturnah belassen wollen. Voraussetzung ist das Vorkommen seltener Arten. Mit diesem Programm sollen die Nutzungseinbußen wettgemacht werden. Auf weiteren Tafeln werden die Bemühungen des BUND dargestellt, die Landwirtschaft und weitere Teile der Bevölkerung für den Naturschutz zu gewinnen: unter anderem durch Umwelterziehung in Kindergärten und Schulen. Sander forderte in seiner Einführung von Gartenbesitzern, Kommunen und Landwirten: „Gebt der Natur eine kleines bisschen Wildnis zurück!“

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