Rheinpfalz Asphalt läuft ohne Naht auf die Fahrbahn

Unter den wachsamen Augen von Stephan Bartenbach vom LBM und von Markus Meerfeld von der Baufirma Lehnen sorgte am Samstag eine
Unter den wachsamen Augen von Stephan Bartenbach vom LBM und von Markus Meerfeld von der Baufirma Lehnen sorgte am Samstag eine Armada an technischem Gerät dafür, dass die B 10 zwischen Hauenstein und Wilgartswiesen in einem Rutsch asphaltiert werden konnte.

Es ist schon eine logistische Herausforderung: Am Samstag wurde auf dem 1550 Meter langen B-10-Teilstück zwischen Hauenstein und Abfahrt Wilgartswiesen/Hermersbergerhof die Deckschicht aufgetragen. Anlass für den Landesbetrieb Mobilität (LBM), die Baufirma und die Polizei, zu Details und Problemen Rede und Antwort zu stehen.

Das erste Wochenend-Problem hatte es da bereits gegeben: Weil es am Freitag und in der Nacht heftig geregnet hatte, konnten die Arbeiten nicht wie geplant bereits am Freitag aufgenommen werden und am Samstag erst mit zweistündiger Verspätung, wie Markus Meerfeld, der Bauleiter der Firma Lehnen aus Sehlem bei Trier, erläutert. Vorgesehen ist: Auf die bereits in den Vorwochen aufgetragene 8,5 Zentimeter starke Bindeschicht soll zunächst eine Bitumen-Emulsion als Haftbrücke aufgetragen werden, ehe der Straßenaufbau mit der 3,5 Zentimeter starken Deckschicht abgeschlossen wird. „Ziel ist die Generalsanierung der B 10 in einer Qualität, die mindestens für die nächsten 15 Jahre hält“, sagt der Leiter des LBM Kaiserslautern, Richard Lutz. Um dies zu erreichen, laufe der Verkehr künftig über eine mindestens zwölf Zentimeter dicke Tragschicht und über zwölf Zentimeter Asphalt. Insgesamt 1800 Quadratmeter Straße werden erneuert. Auch Schwachstellen im Unterbau, die noch von der „alten“ B 10 stammten und beim Fräsen erkannt wurden, seien beseitigt worden, teilt der LBM-Chef mit. Seit 9 Uhr am Samstag sind auf der B 10 östlich der Abfahrt Hauenstein zwei Asphaltfertiger, ein Beschicker und gleich vier Walzen unterwegs, um den letzten Belag aus besonders strapazierfähigem Splittmastix-Asphalt aufzubringen. Eine Armada von Lkw bringt die zwischen 160 und 180 Grad heiße Masse aus dem Mischwerk in Albersweiler zum Beschicker, der die beiden parallel laufenden Fertiger mit der schwarzen Masse befüllt. Die großen Maschinen arbeiten so gleichmäßig, dass die Straßenoberfläche „in fortlaufendem Betrieb, ohne Unterbrechung und damit ohne Naht gegossen werden kann. Die Walzen sorgen dann für die notwendige Verdichtung, deren Qualität ein Mitarbeiter per Sonde sofort überprüft“, berichten Emil Baque und Stephan Bartenbach, die an der Baustelle für den LBM präsent sind. Auf die gerade gegossene Schicht bringen Streuwalzen Splitt auf und walzen ihn ein. Er wird die Strecke griffiger machen. Die beiden Fertiger schaffen drei Meter Straße pro Minute, das Mischwerk liefert 180 bis 190 Tonnen Material pro Stunde: „Die Logistik ist schon aufwendig“, sagt Bauleiter Meerfeld. „Aber das ist für uns ja Routine“, stellt er fest und blickt auf sein Smartphone, auf dem er abrufen kann, welche Lkw gerade auf der Anfahrt zur Baustelle sind, welche am Beschicker abladen und welche Menge bereits verbaut ist. Bis gegen 18 Uhr am Samstag sollte der Asphalt eingebaut sein, prognostiziert Meerfeld. Es dauert etwas länger: Gegen 19 Uhr haben die Maschinen die Nahtstelle an der Auffahrt Hermersbergerhof erreicht: Die Straße ist asphaltiert, das Material eingebaut. Bis Sonntag muss die frisch sanierte Straße auskühlen: „Dann wird abgekehrt, die Straßenränder werden versiegelt und schließlich die gelbe Baustellenmarkierung aufgebracht, damit in der kommenden Woche der Verkehr wieder auf zwei Spuren rollen kann“, erläutern die Fachleute. Das wird auch am kommenden Wochenende so sein, denn wegen der Kerwe in Dahn ist dann die B 10 auch von Freitag bis Montagmorgen frei. Die letzte Sperrung erfolgt am Wochenende 26./27. August. Bis dahin sind noch einige Restarbeiten zu erledigen, es ist noch die Abfahrt Wilgartswiesen zu asphaltieren, die sogenannten Inselköpfe dort sind in Ordnung zu bringen und vor allem soll die neue Strecke „eingefahren“ werden, damit am letzten Sperr-Wochenende noch die Fahrbahnmarkierungen – unter anderem mit Riffelmarkierung, die auf frischem Asphalt schlecht halte – aufgebracht werden kann. Dann ist Schicht im Schacht, dann ist die seit 2013 jeweils im Sommer durchgezogene Generalsaniering der B 10 zwischen B 48 bei Rinnthal und Hinterweidenthal abgeschlossen. Und vorbei sind für die nächsten Jahre auch die lästigen Umleitungen durch Hauenstein, die für so viele Diskussionen sorgten.

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