Rheinpfalz Arbeitsplatz für 673 Menschen
Der Zweibrücker Kreuzberg ist zuletzt als Wohnlage für arabische Touristen in den Blickpunkt geraten. Er ist aber auch ein sich dynamisch entwickelnder Gewerbestandort: Mittlerweile 24 Unternehmen haben sich auf der ehemaligen Liegenschaft der US Armee angesiedelt.
Während der Kreuzberg 1996 nur für 92 Menschen der Arbeitsplatz war, ist er es nun für 673. Noch ehe das neue, durch die Sanierung des ehemaligen Bundeswehrgeländes am Ausgang Richtung Mörsbach entstandene, 45.000 Quadratmeter große städtische Gewerbegebiet so richtig in die Vermarktung geht, ist der Ist-Stand bemerkenswert. Von den 673 Arbeitsstellen wurden nur 45 durch bestehende Unternehmen auf den Kreuzberg verlagert. Die weit überwiegende Mehrheit sind neu geschaffene. Die Hochschule Kaiserslautern mit ihren mittlerweile 2500 Studierenden ist der größte Arbeitgeber. Aber jenseits der 292 Hochschul-Beschäftigten sind 381 Jobs im außeruniversitären Bereich entstanden. Die 673 Beschäftigungsverhältnisse am Kreuzberg stehen für umgerechnet 476 Vollzeitstellen. „Der Nachweis, dass eine Hochschule mit ihren Forschungseinrichtungen Unternehmen anzieht, ist am Beispiel Kreuzberg erbracht“, sagt die Zweibrücker Wirtschaftsförderin Anne Kraft. Unternehmen wie die auf IT-Integrationen spezialisierte Comlet, die mit Mikrotechnik medizinische Einwegartikel und Analysegeräte aus Kunststoff herstellende Thinxxs AG und das Software- und Beratungsunternehmen für die Druckindustrie, Lauterbach & Partner, seien Belege dafür. Wie die Beschäftigungszahlen für das Konversionsgebiet Flugplatz Zweibrücken meldet die Stadt auch die Zahlen für den Kreuzberg ans Land. Zusammen mit den Jobs am Flugplatz – Juni-Stand 2935 – sind nach dem Abzug der Amerikaner gut 3600 Stellen auf den ehemaligen Liegenschaften von US Airforce und US-Armee in Zweibrücken entstanden. Ganz überwiegend zusätzliche, nicht verlagerte. Neben den vier bekannten Größen auf dem Kreuzberg (die Fachhochschule, Thinxxs mit 76 Mitarbeitern, Comlet mit knapp 60, Lauterbach) sind es kleinere Unternehmen aus Handel, Handwerk und Dienstleistungen, die den Mix der 24 Unternehmen ausmachen. Metallverarbeitendes Handwerk findet sich neben Baunebengewerbe. Die Lagerwirtschaft hat ein bedeutendes zweites Standbein am Kreuzberg. Seit vergangenem Jahr siedelten sich gleich zwei Call-Center im Gründerzentrum Ergoz der städtischen Wohnungsgesellschaft an. Wobei das 2013 eingerichtete Center der KDW Service Plus mit seinen aktuell 63 Beschäftigten keine Ein-Mann-Firma ist. Aus dem Wohngebiet südlich der Amerika-Straße sind drei Arbeitsplätze gemeldet. Für das jüngste städtische Gewerbegebiet – im Wesentlichen durch die Umnutzung des ehemaligen Mobilmachungsstützpunkts der Bundeswehr entstanden – gebe es eine Reihe von Anfragen, sagt Wirtschaftsförderin Anne Kraft. Kauf- oder Ansiedlungsverträge seien aber noch keine unterschrieben. Auf dem rund 45.000 Quadratmeter großen Areal sind gewerbliche Nutzungen aller Art, im Einklang mit den Innenstadt- und Einzelhandelskonzept der Stadt, gestattet, allerdings keine Industrie-Ansiedlungen. „Gerade der sich noch verstärkende Schwerpunkt Biowissenschaften an der Fachhochschule scheint ein starkes Argument für die Interessenten zu sein“, deutet Kraft Inhalte von Anfragen an. Schon jetzt können Unternehmen teure Hochschuleinrichtungen, etwa den Reinraum, nutzen. Bevorzugt wissensbasierten Unternehmen will die Stadt Zweibrücken am Kreuzberg ansiedeln. (cps)