Rheinpfalz Anschluss A 62 seht ganz oben auf Agenda
Die Freie Wählergruppe Sickingen (FWG) hat am Montag ihre Liste für die Wahl zum Gemeinderat aufgestellt. Die Liste solle ein Zeichen im Ort setzen, sagte der Vorsitzende der FWG, Bernd Mayer, denn auf ihr sind neben FWG-Kandidaten auch Bewerber der bisherigen Wählergruppe Schwab sowie der CDU vertreten.
Antreten wird die Liste als Freie Wählergruppe, weshalb auch nur die FWG-Mitglieder über die Kandidaten abgestimmt haben. Die Satzung der FWG in Höheinöd lasse es zu, dass auch Mitglieder einer Partei (CDU) für die FWG kandidieren, zumal die CDU keine eigene Liste stelle, sagte Mayer. Ziel sei es ursprünglich gewesen, in Höheinöd künftig auf eine Listenwahl zu verzichten und zur Mehrheitswahl zu kommen. Das sei nicht gelungen. „Schade dass es bei drei Gruppierungen geblieben ist“, bedauerte Mayer, dass die SPD Höheinöd mit einer eigenen Liste antrete und seines Erachtens, „eine Chance verpasst hat“. Am 27. Februar hatten die drei Vorsitzenden der Gruppierungen – neben Mayer, Karl-Heinz Bossert (CDU) und Karl-Heinz Schwab (WG Schwab) – dem SPD-Ortsverein den Vorschlag der Mehrheitswahl unterbreitet. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Haag verwies in seiner Antwort darauf, dass der SPD-Ortsverein bereits im Januar beschlossen habe, mit einer eigenen Liste anzutreten (die RHEINPFALZ berichtete). In persönlichen Gesprächen hätten Mitglieder der SPD-Fraktion signalisiert, dass man sich eine Mehrheitswahl im Prinzip durchaus vorstellen könne. Das habe beispielsweise Bürgermeister Lothar Weber in einem Gespräch mit ihm auch getan, sagte Karl-Heinz Bossert. Für ihn sei die Entscheidung der SPD gegen eine Mehrheitswahl im Mai deshalb nicht ganz nachvollziehbar, „weil auf der Liste der SPD ja auch Kandidaten stehen, die kein SPD-Mitglied sind“, sagte Franz Metzner. Im Vorfeld hatte es innerhalb der FWG und gemeinsam mit den interessierten Kandidaten der anderen Parteien beziehungsweise Wählergruppen etliche Sitzungen gegeben, um den Wahlvorschlag zu erarbeiten, sagte Mayer. Alle Kandidaten wurden einstimmig gewählt. Die Liste dokumentiere den Willen zur Zusammenarbeit auch durch die drei Spitzenkandidaten, die sich paritätisch auf alle drei an der Liste beteiligten Gruppen verteilen. Ein Themenschwerpunkt sei der „Anschluss A 62“, die Anbindung Höheinöds an die Autobahn. Hier brauche es den Schulterschluss aller. Die Abfahrt Höheinöd, derzeit baubedingt geschlossen, über der das Damoklesschwert der endgültigen Schließung schwebt, „ist unverzichtbar“, sagte Mayer. Die „Buckelpiste“ nach Thaleischweiler-Fröschen sei keine Alternative. Ohne gesicherte Anbindung an die A 62 bringe eine Dorfmoderation nicht viel, wurde auf eine sinkende Attraktivität als Wohnort verwiesen und darauf, dass Preise für Mieten, Häuser zurückgehen. Der Schultransport, Pendler und viele andere seien durch die Schließung des Anschlusses erheblich benachteiligt. „Die Infrastruktur muss stimmen“, sagte Mayer. Wer eigentlich veranlasst habe, nun ausgerechnet diesen Abschnitt der A 62 auszubauen, der für die Bewohner Höheinöds auch eine stärkere Lärmbelastung bedeute, wollte Richard Hädrich wissen. Die Abfahrt bestehe schon lange und sei definitiv kein Unfallschwerpunkt. Er fragte, warum die Ortsgemeinde so spät informiert worden sei. Die Notwendigkeit für den vierspurigen Ausbau nur auf diesem Streckenabschnitt sehe keiner. „Hier wird unnötig Geld rausgeworfen“, sagte Metzner. Während für die Strecke von Höheinöd nach Thaleischweiler-Fröschen, wo jeder sehe, dass ein Ausbau dringend notwendig wäre, kein Geld da sei. Neben dem Anschluss an die A 62 seien weitere Themen der Gruppe eine verantwortungsvolle Haushaltspolitik, die Dorferneuerung, die ohne Geld auch nicht funktioniere. Ein bisschen grüne Lunge müsse sich Höheinöd im Ort erhalten, wird gefordert. Die Sport- beziehungsweise Vereinsförderung insgesamt ist ein Thema der Gruppe. Es gehe um die Stärkung des Ehrenamtes. Höheinöd solle sein, was es sich auf die Fahne geschrieben habe: ein familien- und kinderfreundliches Dorf, in dem die Senioren nicht vergessen würden.