Rheinpfalz An der Quelle geforscht
Der Wanderplan des Pfälzerwald-Vereins Niederschlettenbach führt insgesamt 37 Wandertouren auf. In diesem Jahr werden fast ausschließlich neue Wege in der Region begangen. Aber auch Ausgefallenes ist geboten, wie etwa die Herxheimer Mohrenkopftour, eine Märchenwanderung oder die Pfalznudel-Tour.
Der heimatkundliche Teil des Wanderplans befasst sich mit den Quellen in Schlettenbach. Einleitend wird dort über die Funktion und Bedeutung der Quellen in früheren Zeiten berichtet. Heute werden Wasserquellen eigentlich nur noch aus ökologischer Sicht betrachtet. Es wird die Frage aufgeworfen, ob da nicht die Gefahr bestünde, dass sie ganz vergessen werden. Wer kennt noch die Quellen seiner Heimat? Der Wanderplan gibt einige Erläuterungen zu dem Begriff der „Quellen“ und ihrer verschiedenen Klassifizierungen. Ebenso wird auf die sogenannten Hungerbrunnen, Märzbrunnen oder Maibrunnen eingegangen, die nur zeitweise Wasser liefern. Zu lesen ist dort auch, wie eine Quelle entsteht und funktioniert. Dem Lebensraum Quelle ist ein eigener Abschnitt gewidmet. Es wird auf die quellbewohnenden Organismen eingegangen, die an den extremen und kargen Lebensraum der Quellwohnungen hervorragend angepasst sind. Man erfährt etwas über die Quellschnecke und den Strudelwurm oder die dort häufig anzutreffende Quell-Köcherfliege. Deren charakteristischer vierkantiger Köcher aus groben Pflanzenteilchen ist auch für den Laien gut erkennbar. Die Wanderer haben erforscht, welche Quellen und Brunnen es in der Gemarkung Niederschlettenbach gibt. Sie haben sie aufgelistet und katalogisiert. Hierbei waren sie erstaunt über die Vielzahl der Gewässer. Insgesamt 29 Quellen und Brunnen fanden so ihren Platz im Wanderplan, vom Johannesbrunnen im Westen, der 1779 noch Kantzbrunnen hieß, bis zum Hausbrunnen im Osten, der schon 1747 den dortigen Wiesen seinen Namen gab. Viele sind heute noch bekannt, wie die Nestelsberg Quelle oder der Haase Brunnen. Aber wer kennt heute noch den Kaltenbrunn, die Lichteckquelle oder die Weed? Es sind fast vergessene Quellen. Das Wanderheftchen nennt auch die Namen der Gewässer. Manche spenden bis heute frisches Quellwasser, jedoch hat sich ihr Name im Sprachgebrauch nicht erhalten, wie das Beispiel Grüner Brunnen zeigt. Eine Lagebeschreibung und Fotodokumentation runden die Quellen-Liste ab. (na)