Kultur Südpfalz Am liebsten live
Für Andrea Ballschuh ist es heute Abend eine Premiere: Zum ersten Mal moderiert sie eine Hans-Rosenthal-Gala in der schon lange ausverkauften Festhalle Landau. Ihre Kolleginnen, Lottofee Claudia Melters und die ehemalige Miss Germany Claudia Bechstein, hatten das Vergnügen schon zum Teil mehrfach. Grund genug, Andrea Ballschuh vorab ein paar Fragen zu stellen.
Ja, sehr gut. Ich bin in der DDR aufgewachsen, wir haben „Dalli Dalli“ immer heimlich geschaut – und ich durfte in der Schule nie darüber reden. Das haben aber offensichtlich alle Mitschüler getan. Denn als ich 13 Jahre alt war und wir gerade Pause hatten vom ESP-Unterricht (Einführung in die sozialistische Produktion) lief Hans Rosenthal mit einem Fernsehteam an uns vorbei und alle Mitschüler kannten ihn. Wir waren extrem aufgeregt und konnten nicht glauben, dass wir ihn wirklich live gesehen habe – in Ostberlin. Das war 1985. Sie moderieren sehr viele Sendungen im ZDF oder MDR. Gibt es Vorlieben und besonderes Interesse an bestimmten Themen? Ich moderiere besonders gern Live-Sendungen, in denen ich auch spontan reagieren muss. Sendungen, in denen ich nicht am Text kleben muss. Sendungen, in denen ich Menschen interviewen darf. Sendungen, in denen ich auch was von mir persönlich zeigen kann. Ich bin unendlich dankbar, dass ich all das ausleben darf in „Volle Kanne“, „sonntags“, „wieder wertvoll“ und „Quickie“. Auf welche Sendung bekommen Sie die meiste Resonanz? Auf „Volle Kanne“ vielleicht? Je nachdem, wo ich in Deutschland unterwegs bin. In Leipzig und Magdeburg sprechen mit die meisten auf mein Mitteldeutschlandquiz „Quickie“ an. Im Rest des Landes kennen mich viele von „Volle Kanne“. Ich habe im letzten halben Jahr aber auch „Hallo Deutschland“ als Babypausen- Vertretung für Lisa Ishag moderiert und seitdem werde ich noch häufiger angesprochen. Erstaunlicherweise habe ich einen größeren Wiedererkennungswort, seit ich im Fernsehen meine Brille trage. Sie moderieren beim MDR oft Musiksendungen. Was ist Ihr persönlicher Musikgeschmack? Ich liebe deutsche Pop- und Rockmusik. Ich kaufe auch nur CDs von deutschen Künstlern und gehe auch nur auf Konzerte von deutschen Künstlern wie Johannes Oerding, Mark Forster, MIA, Gregor Meyle, Laith Al Deen, von Brücken, Andreas Bourani etc. Ich habe eine sehr große Leidenschaft für deutsche Pop- und Rockmusik. Wie kam es zu dem Engagement bei der Hans-Rosenthal-Gala? Uli Erdt, der die Gala seit einigen Jahren organisiert, hat mich vor 13 Jahren in einem Casting für seine Sendung „Traumland Deutschland“ entdeckt und engagiert. Wir haben also schon intensiv zusammengearbeitet und wertschätzen uns sehr. So habe ich nicht eine Sekunde gezögert, als er mich fragte, ob ich dabei sein möchte. Moderieren Sie gerne solche Charity-Galas? Ich moderiere solche Galas viel lieber, als dass ich in einem Fernsehstudio allein stehe. Denn ich habe so ein direktes Gegenüber – das Publikum. Ich spüre vor solchen Events noch eine ganz große Aufregung und schlimmes Lampenfieber und hinterher eine wirklich große Freude. Weil alles so unmittelbar und direkt ist. Haben Sie von Kolleginnen und Kollegen schon erfahren, was Sie morgen Abend erwartet? Und wie lange es dauert? Alle sagen, es wird ein wunderschöner Abend, der sehr lange dauern wird. Es ist mit fünf Stunden die längste Gala, die ich je moderiert habe. Aber mit den beiden Claudias zusammen ist das gut zu schaffen. Freuen Sie sich auf den Abend und den Kontakt mit den Kollegen? Kennen Sie viele von Ihnen etwa durch „Volle Kanne“ schon? Meine beiden Moderationskolleginnen kenne ich noch nicht persönlich, aber alle Schlagerstars. Ich habe Roberto Blanco, Claudia Jung und Monika Martin schon mehrmals interviewt. Monika Martin habe ich sogar in ihrer Heimatstadt Graz besucht. Ich wurde auch schon gefragt, ob Claudia Jung und ich den gleichen Friseur haben, als sie Gast war in meiner ZDF-Hitparty. Waren Sie schon einmal in der Pfalz oder in der Südpfalz oder in Landau? Ich bin erst vor einem Dreivierteljahr mit meiner Familie nach Mainz gezogen. Wir fangen also gerade an, die Pfalz zu entdecken. Landau lerne ich jetzt zum ersten Mal kennen. Können Sie uns schon etwas zu Ihrer Garderobe verraten? Wir werden alle lange Abendkleider tragen. Die beiden Claudias und ich haben uns farblich aufeinander abgestimmt und werden uns nach der Pause umziehen. Typisch Frau . . . Interview: Karl Georg Berg