Rheinpfalz Altes erhalten, offen für Neues sein

Neunkirchen. Ein Neuling im politischen Geschäft der Ortsgemeinde Neunkirchen am Potzberg ist die neue Ortsbürgermeisterin Lilli Niebergall nicht. Bereits seit zehn Jahren ist die 61-jährige Hausfrau im Gemeinderat tätig, fünf Jahre lang war sie außerdem Beigeordnete. Nun will Niebergall den eingeschlagenen Weg ihres Vorgängers Max Rübel zwar weitergehen, aber auch eigene Akzente setzen.

Bei der Urwahl im Mai wurde Lilli Niebergall mit 75,37 Prozent der Stimmen zur ersten Frau an der Spitze von Neunkirchen am Potzberg gewählt. „Das Ergebnis hat mich sehr stolz gemacht – das ist eine Ehre, aber auch eine große Verpflichtung“, sagt die 61-Jährige, die Max Rübel ablöst, der nach 15 Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl angetreten war. „Ich will das, was wir auf den Weg gebracht haben, fortführen“, ergänzt Niebergall, die schon ein Jahrzehnt im Ortsgemeinderat mitgearbeitet hat. Die Themenliste ist lang: Zum Beispiel sollen die Dorfmoderation fortgesetzt werden und ein Neubaugebiet (Johannesgärten) entstehen. „Beides schließt sich nicht grundsätzlich aus. Wir müssen Altes erhalten, aber auch offen für Neues sein“, spricht sich Niebergall für den Mittelweg aus. Darüber hinaus steht das Dorfleben auf der Agenda. Einerseits soll die Jugendarbeit gefördert werden: „Wir sind gerade dabei, einen Jugendraum zu errichten.“ Die Jugendlichen seien in die Planung und Umsetzung des Projektes integriert und hätten unter anderem beim Streichen geholfen, erzählt Niebergall. Andererseits sollen die initiierten Angeboten aufrecht erhalten werden. Konkret nennt die 61-Jährige die Boule-Gruppe, verschiedene Themenwanderungen sowie die Treffen „bei Kirchens“. „Wir müssen da auch die Senioren animieren, an den Angeboten teilzunehmen.“ Um auch die eigenen Veranstaltungen wieder mehr in den Fokus zu rücken, setze man sich derzeit auch mit den Nachbargemeinden zusammen. „Konkurrenzveranstaltungen helfen keinem. Die Leute können nur auf einer Hochzeit tanzen“, regt die neue Ortsbürgermeisterin die verstärkte Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden an. „Das war noch nicht das politische Alltagsgeschäft“, sagt sie lachend und ergänzt: Langeweile komme jedenfalls nicht auf. „Es ist vielfältiger, als man vorher glaubt – trotz meiner Zeit als Beigeordnete.“ Allerdings seien die Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung sehr hilfsbereit, wenn sie versuche, sich in die Verwaltungsmaschinerie einzuarbeiten. Nur zum Theaterspielen, Lesen, zu ausgiebigen Spaziergängen mit dem Familienhund sowie für ihre sechs Enkel bleibe im Moment nicht ganz so viel Zeit. „Das wusste ich vorher, aber irgendwie bekommen wir das noch unter einen Hut“, erläutert die 61-Jährige lachend. (hlr/Archivfoto: Sayer)

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