Eisenberg Abi als Lohn fürs Durchhalten

Feierlicher Abschied für die Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis in Eisenberg.
Feierlicher Abschied für die Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis in Eisenberg.

28 Absolventen des Wirtschaftsgymnasiums an der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis haben am Samstag im Evangelischen Gemeindehaus in Eisenberg die Abiturzeugnisse erhalten. Zu den Prüfungen für die Allgemeine Hochschulreife angetreten waren 35 junge Männer und Frauen. Unter denjenigen, die bestanden haben, legten neun ein bilinguales Abi ab, davon konnten drei das European Business Baccalaureate Diploma (EBBD) entgegennehmen.

Das EBBD ist eine Zusatzqualifikation, die eine hohe Wirtschaftskompetenz in internationalen Zusammenhängen belegt. Das Diplom erhielten Anna Bruns, Hannah Dilg und David Senger. Dieser wurde zudem mit einem Notenschnitt von 1,6 von Abteilungsleiterin Gisela Glas-Lorenz als Jahrgangsbester geehrt. Den Preis der Bildungsministerin für vorbildliche Haltung und beispielhaften Einsatz in der Schule hat Tamara Rettig bekommen. Sie sei äußerst zuverlässig und hilfsbereit und verfüge über eine hohe emotionale Intelligenz, lobte Ethik-Lehrer Ludger Grünewald. Den Scheffelpreis der Literarischen Gesellschaft für herausragende Leistungen in Deutsch erhielt Liz Wellstein. Ihre Lehrerin in diesem Fach, Barbara Kunz, bescheinigte ihr „ein ausgeprägtes Vermögen, Wissen aus anderen Bereichen mit dem Thema des Unterrichts zu verknüpfen“. Dagmar Tittnags, Mitglied der Schulleitung, verlas die Rede von Direktor Matthias Frietsch, der aus privaten Gründen nicht an der Feier teilnahm. Der Schulleiter hob die Vorteile hervor, die Absolventen des Beruflichen Gymnasiums durch ein vertieftes Wissen in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre gegenüber den Abiturienten von allgemeinbildenden Schulen hätten. Dass die jungen Leute den höchsten deutschen Bildungsabschluss erreicht hätte, sei neben den Lehrkräften auch den Eltern zu verdanken , die ihre Kinder mit Beratung, Kost, Logis, Motivation und Transport unterstützt hätten. Das Abiturzeugnis sei aber vor allem das Ergebnis vom „Durchhalten, auch wenn es manchmal schwierig war“, sagte Glas-Lorenz. „Abilanz – vom Passiv ins Aktiv“, das Motto, das sich der Jahrgang für seine letzte schulische Feier gegeben hat, relativierte die Abteilungsleiterin: „Unterricht ist nur ein Angebot, das vom einzelnen aktiv angenommen oder passiv abgelehnt werden kann.“ Diese Eigenverantwortung könnten die Lehrkräfte ihren Schülern nicht abnehmen. Künftig werde davon noch mehr verlangt. Allerdings ließen sich Gewohnheiten nicht einfach von heute auf morgen ablegen. „Das Leben ist ein ständiges Arbeiten an sich selbst“, so Glas-Lorenz und riet, sich stets mit einem kritischen Blick zu betrachten. „Behalten Sie das Gute bei, verändern Sie das Schlechte.“ Und auf dem weiteren Weg sei wichtig, immer mal Bilanz zu ziehen und die eigene Entwicklung zu kontrollieren. „Völlig falsch ist es, persönlichen Erfolg nur aus ökonomischer Perspektive zu sehen.“ Es sei nicht klug, ewig mit eigenen Schwächen zu hadern, sagte Matthias Müller, Stammkursleiter Mathematik. Stattdessen sollte man die individuellen Stärken fördern, um einzigartig zu werden und die Kompetenzen gewinnbringend auch für andere einzusetzen. Ein Pinguin werde auch nach jahrelanger Psychotherapie keine Giraffe. Aber er könne sich in vielen kleinen Schritten seinem Element nähern und schließlich eintauchen. Müller: „Bleiben Sie als Pinguin nicht in der Wüste.“ ABITURIENTEN Richard Arnold (Eisenberg), Ilias Bal (Grünstadt), Celine Brauer (Wattenheim), Anna Bruns (Bad Dürkheim, EBBD, Durchschnitt 1,7); Sebastian Deck (Carlsberg), Masur Demirel (Eisenberg), Hannah Dilg (Bockenheim, EBBD); Anna Divivier (Grünstadt), Gina Eisel (Quirnheim), Joshua Graf (Grünstadt), Hanna Groß (Dreisen), Sarah Henkel (Bubenheim), Jan Hohmann (Grünstadt), Franziska Krück (Obrigheim), Aaron Meinicke (Carlsberg), Metin Melendiz (Eisenberg), Felix Metzinger (Dirmstein), Antje Przykopanski (Albisheim), Tim Reichert (Freinsheim), Tamara Rettig (Kirchheim, Preis der Bildungsministerin), Carola Schwab (Carlsberg), David Senger (Eisenberg, EBBD, Jahrgangsbester mit 1,6), Tashifa Siddhu (Grünstadt), Cynthia Tamm (Grünstadt), Alicia Trump (Hettenleidelheim), Liz Wellstein (Ebertsheim, Scheffelpreis, Durchschnitt 1,7), Julia Wycisk (Eisenberg) und Matthias Zapp (Eisenberg).

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