Rheinpfalz 6,5 Prozent Dividende für die Anteilseigner

Von einer positiven Geschäftsentwicklung der Volksbank Lauterecken im vergangenen Jahr berichteten die Vorstände Klaus Gerber und Joachim Wagner am Freitagabend in der Vertreterversammlung im Casino von KOB in Wolfstein.

Klaus Gerber und Joachim Wagner erläuterten eingehend das gute Ergebnis des Kreditinstituts im vergangenen Jahr. Wagners Zahlen belegten die gesunde Entwicklung der Genossenschaftsbank auch nach 120 Jahren ihres Bestehens: Anstieg der Bilanzsumme auf 202 Millionen Euro, Ausweitung der Kundenforderungen auf 101 Millionen Euro, insgesamt 155 Millionen Euro verwaltete Kundengelder, um 20 Prozent erhöhte Kundenkredite und über vier Prozent angewachsene Einlagen. Das Geschäftsguthaben der Mitglieder beträgt 1,2 Millionen Euro, das Eigenkapital 20,6 Millionen Euro. Die Bank habe zudem in den zurückliegenden drei Jahren 1,3 Millionen Euro in die Erneuerung der Geschäftsstellen investiert, legte Wagner dar. Das Ergebnis nach Steuern betrage 1,9 Millionen Euro, der Bilanzgewinn 410.000 Euro. Wagner schlug vor, eine Dividende in Höhe von 6,5 Prozent auszuschütten und die Rücklagen um 330.000 Euro aufzustocken. Der Vorschlag wurde von den stimmberechtigten Vertretern einhellig gebilligt. Klaus Gerber sprach auch die Probleme an, die die Bank zu bewältigen habe. Durch die Wahl des Briten Jonathan Hill zum Finanzmarktkommissar der Europäischen Union werde das britische Modell der Kreditfinanzierung durch Großbanken bevorzugt. In Deutschland hingegen würden die Genossenschaftsbanken 30 Prozent ihrer Bilanzsummen als Firmenkredite vergeben, die vier privaten Großbanken nur zu acht Prozent. Genossenschaftsbanken gehörten hier zu den ertragsstärksten Bankengruppen. Für Gerber ist es unverständlich, weshalb das deutsche Modell des Miteinanders von Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Großbanken nicht in ganz Europa eingerichtet werden könne. Konkret zu leiden habe die Volksbank unter dem Diktat der Europäischen Zentralbank (EZB), die inzwischen die Aufsicht über alle Banken in Europa führe. Die von dort erlassene Einlagensicherungsrichtlinie wirke reichlich weltfremd bei seiner Bank, die seit mehr als 80 Jahren der Sicherung beim Bundesverband der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken angehöre – die schütze nämlich nicht nur die Kundeneinlagen, sondern die gesamte Bank vor einer Insolvenz. „Diese Vorschrift der EZB zwang uns, 12.071 Personen die allgemeinen Geschäftsbedingungen nebst einigen Erläuterungen per Post zuzusenden. Allein die Druck- und Portokosten beliefen sich auf 15.000 Euro“, kritisierte Gerber. Gerber ging auch auf die niedrigen Zinsen und die demografische Entwicklung ein. Auch diese Probleme wolle die Bank mit intensiver Personalschulung positiv bewältigen. Aufsichtsratsmitglied Dorothea Siedow verlas einen Auszug aus dem Prüfbericht, der ebenfalls ohne Gegenstimmen angenommen wurde. Ralf Meisenheimer wurde wieder in den Aufsichtsrat gewählt, der sich auf sechs Personen verringert, da der Platz des ausscheidenden Helmut Steinhauer nicht mehr besetzt wird. Für seine Tätigkeit erhielt Steinhauer großes Lob. (hjse)

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