Rheinpfalz 10 000 Euro fehlen noch

Der „Dornröschenschlaf“ der alten Ubhaus-Orgel aus dem Jahre 1832 in der Kirche St. Peter und Paul ist bald beendet. Das Orgelspendenbarometer steht knapp vor 80.000 Euro. Die Sanierung beläuft sich auf vorläufig geschätzten 90.000 bis 95.000 Euro. Dies ist das Ergebnis der Jahreshauptversammlung des im Jahr 2005 gegründeten Orgelbauvereines.

2005 berichtete die RHEINPFALZ, dass das Unternehmen Martin Vier aus Friesenheim-Oberweier (Baden-Württemberg) die alte Orgel besichtigt, sich über den Zustand und die Möglichkeit der Instandsetzung informiert hatte. Es ermittelte, dass der Erbauer Wendelin Ubhauser (auch Ubhaus) war. Dieser Ubhaus(er) arbeitete ab 1799 mit dem Orgelbauer Seuffert in Kirrweiler zusammen. Firmenchef Martin Vier bezeichnete das in die Jahre gekommene Kircheninstrument als „Dornröschen-Orgel“. Und er war begeistert, denn es sei ein ganz seltener Fall, dass ein zwar kleines, aber dennoch interessantes und hübsches Orgelwerk fast unverändert erhalten geblieben sei. Sein vorläufiges Erstgutachten ging von Sanierungskosten von 80.000 Euro aus. Mittlerweile liegt die geschätzte Restaurierungssumme, in die noch diverse Überarbeitungen, Neuverlegung von elektrischen Leitungen und mehr einzukalkulieren waren, zwischen 90.000 und 95.000 Euro. Soviel Geld hat der vor neun Jahren von Robert Metz gegründete Orgelbauverein noch nicht zusammengetragen. Das eigens eingerichtete Orgelbarometer steht laut der neu gewählten Kassenwartin Gabriele Nohr bei 71.719 Euro. Hinzuzurechnen sind noch der zugesagte Zuschuss der Daniel-Theysohn-Stiftung von 7000 Euro. Weiterhin erhöhen die für 2014 anfallenden, knapp 2500 Euro Mitgliedsbeiträge das Orgelbarometer auf 81.000 Euro. Christoph Keggenhoff, Leiter des Referats Orgelbau und amtlicher Orgelsachverständiger der Diözese Speyer, war vor kurzem vor Ort, um sich die restaurierungsbedürftige Orgel anzuschauen. Wie Metz informiert, war auch Keggenhoff begeistert, weil noch so viele Originalteile des Instrumentes vorzufinden sind. Aber Metz wurde darauf hingewiesen, dass die Diözese Speyer noch zwei weitere Gutachten einholen wird, so dass letztendlich drei im direkten Vergleich vorlägen. Angesichts des bereits vorhandenen Geldes plädierten die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung für den Beginn der Restaurierungsmaßnahmen. Metz gab zu verstehen, dass die zusätzlichen Gutachten noch einzuholen seien. Er werde sich diesbezüglich mit Keggenhoff in Verbindung setzen. „Wenn es dann zeitlich möglich wäre, könnten wir tatsächlich mit der Restaurierung bis Ende des Jahres beginnen“, so Metz. Geld sammelte der Verein im vergangenen Jahr unter anderem mit folgenden Aktionen: Die Teilnahme am Brunnengässelfest, wo Metz alljährlich ein kleines, aber feines Konzert zum Auftakt in der alten Kirche anbietet. Weiterhin eine Spende von 300 Euro von Sergej Lider aus den Einnahmen des Brotbackfestes. Der Verkauf von Orgelpatenschaften und Orgelwein brachte ebenso Geld wie ein Liederabend im Herbst. Auch 2014 wird man an diesen Veranstaltungen festhalten. Zusätzlich offeriert Metz ein Bläserkonzert in der alten Kirche am 7. September.

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