Rheinpfalz Überraschungssieger

Denkwürdig war der Donnerstagabend für Trulben, denn seit Jahrzehnten gibt es mit Harald Hatzfeld erstmals wieder einen SPD-Ortsbürgermeister. Doch das von ihm als erster Ortsbeigeordnete vorgeschlagene SPD-Mitglied Willi Wallitt schaffte es nicht. Er unterlag dem 26-jährigen Land- und Baumaschinenmechaniker Thomas Fuchs von der CDU. Der 67-jährige Rentner Rolf Fischer von der FWG Hochstellerhof wurde zweiter Ortsbeigeordneter.

Als geschäftsführendem Ortsbürgermeister oblag Jürgen Noll nach fünfjähriger Tätigkeit noch die Erledigung einiger Formalien. Er verabschiedete seine Ehefrau Marion Noll (CDU) und Gerhard Frenzel (FWG) nach jeweils fünfjährige Ratstätigkeit und den Wehrleiter der VG Pirmasens-Land, Bernd Hunsicker (FWG), nach 20 Jahren im Rat. Danach verpflichtete er die Ratsmitglieder mit Ausnahme des FWG-Vorsitzenden Stefan Kohlberger und Karl Braunert (FWG), beide Hochstellerhof, die fehlten. Seine letzte Amtshandlung war die Aushändigung der Ernennungsurkunde an Hatzfeld, dessen Vereidigung und Amtseinführung. Bürgermeisterin Silvia Seebach machte keinen Hehl daraus, dass der Ausgang der Ortsbürgermeisterwahl für sie überraschend kam. Jürgen Noll habe sehr engagiert gearbeitet, zuletzt ganz intensiv bei der neuen Sandhasentour. Auch habe er sich in der Verwaltung als zuverlässiger Ortsbürgermeister erwiesen, dem nichts zu viel gewesen sei. Trulben sei es wert, den Ort voran zu bringen. Zu Hatzfeld sagte sie: „Sie werden dem gerecht werden. Gehen sie es an“. Versöhnlich zeigte sich Hatzfeld, als er darauf verwies, lange darauf hingearbeitet zu haben, um in das Ortsbürgermeisteramt zu kommen. Dabei hätten er und seine SPD-Fraktion Wahlversprechen gemacht. Viele Projekte wie der Ausbau der Brühlstraße in Trulben würden weiter verfolgt. Auch der Umbau der Trualbhalle zum Multifunktionszentrum sei keine schlechte Entscheidung. Im Rat solle konstruktiv diskutiert und danach entschieden werden. Dabei gehe es darum, das Leben der Menschen in der Gemeinde zu verbessern. Der neue Ortschef: „Ich bin guter Dinge, dass es funktioniert“. Hatzfeld schlug den 66-jährigen früheren Verwaltungsbeamten Willi Wallitt aus Trulben als seinen Stellvertreter im Amt des ersten Beigeordneten vor. CDU-Fraktionsvorsitzender Patrick Adrian schlug seinen Parteikollegen Thomas Fuchs vor. Die beiden Ratsfraktionen von CDU und SPD waren mit jeweils sechs Ratsmitgliedern vollständig vertreten, während die FWG Hochstellerhof nur die seitherige zweite Ortsbeigeordnete Birgit Hunsicker und die neue Ratsfrau Sandra Lembach am Sitzungstisch hatte. Überraschend setzte sich Fuchs mit acht zu sechs Stimmen gegenüber Wallitt durch. Rolf Fischer wurde in Abwesenheit mit 13 Stimmen bei einer Enthaltung zum zweiten Ortsbeigeordneten gewählt. Die Bauvoranfrage des Vereins „nursogehts“, der eine Wohnanlage mit maximal 42 Wohneinheiten, 15 Wohnungen für betreutes Wohnen und fünf niedrigpreisige Eigentumswohnungen, auf dem Gelände der Wasgaustube Hochstellerhof errichten will, wurde positiv gesehen. Unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Ortsbeirats Hochstellerhof wurde dem Projekt zugestimmt.

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