Sport „Wir vertrauen uns blind“
Zams. Er ist der Vertraute des Chefs und bringt großes Fachwissen mit: Xaver Zembrod (49) wirkt beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern als Co-Trainer von Tayfun Korkut.
Eine Laufbahn als Trainer, die hatte der Südbadener nicht geplant. „Während der aktiven Karriere habe ich eigentlich gedacht, ich gehe in den Rehabereich.“ Zembrod begann in seiner Heimatstadt beim SC Pfullendorf mit dem Fußballspielen. Von 1994 bis 1997 kickte er in der Regionalliga, damals Deutschlands dritthöchste Spielklasse, zunächst für die Stuttgarter Kickers, später für Darmstadt 98. Dass sein Hauptberuf dennoch der Trainerjob wurde, daran war seine Tätigkeit als Leiter des DFB-Stützpunkts in Heidelberg (2002 bis 2007) „schuld“. Neben seinem Studium der Sportwissenschaft, Sportmedizin und Pädagogik war er dort für den badischen Fußballnachwuchs zuständig, erlangte dann den Trainerschein. Szenenwechsel, FCK-Trainingslager in Zams: Zembrod zieht die Spieler-Dummies, die eine gegnerische Abwehrreihe simulieren, an ihren Platz. Geübt werden Pässe und Flanken in den Strafraum. „Pam-pam-pam, in den Ball reingehen“, ruft Zembrod, Korkuts rechte Hand. Beide kennen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit als Spieler bei den Stuttgarter Kickers. Der Kontakt riss nie ab, „wir vertrauen uns blind“, betont Zembrod. „Der Tayfun hat wahnsinnig viel Energie. Ich bin ein Zuarbeiter, wie alle anderen auch“, betont der Badener. Nach seiner Station als Stützpunkt-Koordinator war er, der in seiner Kindheit für den HSV um „Mighty Mouse“ Kevin Keegan schwärmte, ab 2007 für die Jugend der TSG 1899 Hoffenheim verantwortlich. Auch Korkut arbeitete von 2009 bis 2010 für die U17 der TSG. Gemeinsam trainierten beide von 2014 bis 2015 Hannover 96, nach 13 sieglosen Spielen war in Niedersachsens Landeshauptstadt Schluss. Das Schönste am Trainerberuf, sagt Zembrod, sei zu sehen, „wie sich etwas entwickelt“. Das ist nun auch die Aufgabe beim Zweitligisten, der nach den Abgängen von „Leistungsträgern“ wie Jean Zimmer, Markus Karl, Ruben Jenssen oder Chris Löwe den Umbruch mit jungen Spielern wagt. Auf ein Saisonziel mit dem FCK möchte sich der „Neue“ noch nicht festlegen. Aber Zembrod weiß, dass die „Sehnsucht nach Erfolg hier riesig ist“. |snk