HIntergrund Wieso die Special Olympics World Games ohne Medaillenspiegel auskommen

Was sind die Special Olympics?
Die größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung weltweit. Gegründet wurden sie von Eunice Kennedy-Shriver, einer Schwester des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy. Angesichts der Behinderung ihrer Schwester Rosemary gründete sie in den frühen 1960er Jahren das Camp Shriver, aus dem 1968 die ersten Special Olympics Games hervorgingen. Mittlerweile gehören der Bewegung, die Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Selbstbewusstsein und Teilhabe an der Gesellschaft führen möchte, mehr als fünf Millionen Athletinnen und Athleten aus mindestens 190 Ländern an. Vorsitzender des Dachverbandes der Special Olympics ist Timothy Shriver, der Sohn von Eunice Kennedy-Shriver. Die Bewegung ist vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt und darf deshalb das Wort Olympics in ihrem Namen tragen.
Was sind die Special Olympics World Games?
Dabei handelt sich um die weltweit inklusivste Sportveranstaltung mit Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Die Special Olympics World Games werden alle vier Jahre im Wechsel als Sommer- und Winterspiele ausgerichtet. In diesem Jahr findet dieses Sportereignis erstmals in Deutschland statt. Die Weltspiele sind Anlass und Gelegenheit, die praktische Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verstärkt in den Blick zu nehmen und Menschen mit Behinderungen stärker am gesellschaftlichen Leben und insbesondere am Sport teilhaben zu lassen.
Was ist der Unterschied zu den Paralympics?
Bei den Special Olympics starten die geistig und mehrfach Behinderten, bei den Paralympischen Spielen gehen die körperbehinderten Aktiven an den Start.

Welche Sportarten sind in Berlin vertreten?
Ein buntes Programm – 26 Sportarten – wird an zehn Orten in der Hauptstadt und beim Golf in Bad Saarow geboten. Angesichts einer Bündelung von mehreren Sportarten vor allem in der Messe Berlin und im Olympiapark sind die Wege kurz. So finden Badminton, Basketball, Boccia, Geräteturnen, Kraft-Dreikampf, Rhythmische Sportgymnastik sowie Tischtennis und Volleyball in der Messe statt. Im Olympiapark gehen die Fußballer, Futsaler und Handballer an den Start. Zudem wird dort Hockey gespielt, auch die Leichtathleten, Roller Skater und Reiter tragen ihre Wettkämpfe aus. In Grünau und in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark finden die Wasserwettbewerbe statt. Am Neptunbrunnen messen sich die Basketballer drei gegen drei. Die Beachvolleyballer sind in der BeachMitte, die Segler am Wannsee und die Radfahrer auf der Straße des 17. Juni unterwegs. Der SC Brandenburg ist Gastgeber für die Tennisspieler. In der Bowling World werden – allerdings ohne Zuschauer – die Kugeln gespielt.
Was ist Unified Sports?
Seit den 1980er Jahren entstand innerhalb der Special Olympics-Bewegung der Unified Sport, bei dem Athleten mit geistiger und Athleten ohne geistige Behinderung zusammenspielen. Durch den gemeinsamen Sport sollen die Benachteiligten mehr Selbstbewusstsein erlangen und durch die Begegnung etwaige Ängste abbauen.
Gibt es einen Medaillenspiegel?
Nein. Auch wenn Gold-, Silber- und Bronzemedaille bei jedem Wettkampf verliehen werden, gibt es kein Kräftemessen der Nationen. Der Hauptaspekt der Special Olympics liegt auf der Begegnung ohne einen nationalen Konkurrenzdruck.
Wo sind die Special Olympics zu sehen?
Natürlich vor Ort: Bei sieben Sportarten gibt es sogar freien Eintritt, ansonsten kosten Tageskarten zwischen sechs und acht Euro, das Ticket für alle Tage zwischen 24 und 32 Euro. Wer nicht vor Ort sein kann, kann die Wettkämpfe im TV verfolgen: Elf Fernsehanstalten berichten über 400 Stunden live.