Fussball-WM Wie das Sommermärchen begann: 4:2-Sieg gegen Costa Rica

Was ein Tor von Philipp Lahm, das erste des Turniers.
Was ein Tor von Philipp Lahm, das erste des Turniers.

9. Juni 2006, der originale Bericht von damals: Beim deutschen 4:2-Auftaktsieg zur WM 2006 gegen Costa Rica erzielt Miroslav Klose zwei Tore. Der erste Treffer gelingt aber einem anderen.

Dank eines Doppelpacks von Miroslav Klose schnürte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Freitagabend beim 4:2 (2:1) gegen Fußball-Zwerg Costa Rica ein Drei-Punkte-Paket.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Die Abwehrschwächen ließen die deutschen Fans aber bis zur 87. Minute der WM-Eröffnungspartie um den Sieg zittern, ehe Torsten Frings mit einem klasse Schuss aus der Distanz alles klar machte. Welch wundervolle Tore: In der 6. Minute erbeutete Miroslav Klose die Kugel in dem ihm eigenen Stil, legte quer auf den heranbrausenden Philipp Lahm, der den Ball von der Kante des 16-Meterraumes zum 1:0 in den rechten Torwinkel zimmerte.

Miroslav Klose trifft zum zweiten Mal, es ist das 3:1 für Deutschland.
Miroslav Klose trifft zum zweiten Mal, es ist das 3:1 für Deutschland.

In der 17. Minute ließ der gewitzte Bernd Schneider Linksverteidiger Marin aussteigen, passte nach innen. Bastian Schweinsteiger verblüffte mit seinem tollen Antritt die Defensivabteilung der Mittelamerikaner, die maßgeschneiderte Eingabe des Bayern drückte „Miro” Klose über die Linie: 2:1. Der Bundesliga-Torschützenkönig beschenke sich mit zwei Toren an seinem 28. Geburtstag selbst am schönsten. Vor seinem 3:1 scheiterte der Bremer nach Flanke des überragenden Lahm mit einem Kopfball an Torwart Porras. Klose aber nutzte den zweiten Ball zu seinem zweiten Tor.

Paulo Wanchope lässt die deutsche Abwehr alt aussehen. Jens Lehman hat keinne Chance.
Paulo Wanchope lässt die deutsche Abwehr alt aussehen. Jens Lehman hat keinne Chance.

Durch seinen Treffer brachte er nach dem überraschenden Ausgleich Costa Ricas wieder mehr Sicherheit in die deutsche Mannschaft. Mit einem Doppelpass hatten Gomez und Paulo Wanchope die Abseitsfalle der Deutschen ausgehebelt, abgezockt hatte Wanchope den Ball an Lehmann vorbei ins Netz geschoben. „Arne Friedrich hat das Abseits quasi aufgehoben”, rüffelte Bundestrainer Jürgen Klinsmann.

Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Thorsten Frings im Jahr 2006. Eine Zeitreise.
Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Thorsten Frings im Jahr 2006. Eine Zeitreise.

Auch das zweite Tor der Costa-Ricaner markierte der stark auftrumpfende Wanchope. Wieder wurde offenkundig, wie anfällig die deutsche Innenverteidigung ist, wenn Pässe in die Schnittstelle gespielt werden. Per Mertesacker, der seine besten Szenen wie zuletzt schon im Dress von Hannover 96 in der Offensive hatte, und Christoph Metzelder waren Unsicherheitsfaktoren. Übertroffen aber von Arne Friedrich. Der Berliner, immer wieder ins Spiel gebracht, erwies sich als Kombinationsbremse.

Die deutsche Mannschaft versuchte, Jürgen Klinsmanns Philosophie von Tempo-Fußball und Direktpassspiel anfangs vehement umzusetzen. Allerdings fehlte Angreifer Lukas Podolski diesmal das Durchsetzungsvermögen.

Das 4:2 gegen Costa Rica war der Auftakt zum Sommermrächen.
Das 4:2 gegen Costa Rica war der Auftakt zum Sommermrächen.

Vor allem Lahm und Bastian Schweinsteiger am linken Flügel und Kapitän Bernd Schneider auf der rechten Seite setzten Akzente. Das gelang Ballack-Ersatz Tim Borowski trotz starker Präsenz nicht wirklich. Wirkungsvoller Torsten Frings, der mit seiner Balleroberung und klugem Passspiel gefiel.

So spielten sie

Deutschland: Lehmann - Friedrich, Mertesacker, Metzelder, Lahm - Schneider (90. + 1 Odonkor), Frings, Borowski (72. Kehl), Schweinsteiger - Klose (79. Neuville), Podolski

Costa Rica: Porras - Umana, Sequeira, Marin - Martinez (66. Drummond), Fonseca, Solis (78. Bolanos), Gonzalez - Centeno (90. +1 Azofeifa), Gomez - Wanchope

Tore: 1:0 Lahm (6.), 1:1 Wanchope (12.), 2:1 Klose (17.), 3:1 Klose (61.), 3:2 Wanchope (73.), 4:2 Frings (87.) - Gelbe Karte: Fonseca - Beste Spieler: Lahm, Frings, Klose - Wanchope, Gomez - Zuschauer: 64.700 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Elizondo (Argentinien).

Das Trainerteam von damals: Jürgen Klinsmannn, Joachim Löw, Andreas Köpke.
Das Trainerteam von damals: Jürgen Klinsmannn, Joachim Löw, Andreas Köpke.

Doch nicht alles war nach dem 4:2 im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica rosig, fand der frühere RHEINPFALZ-Sportchef Horst Konzok am 10. Juni 2006. Trotzdem: Es war der Auftakt eines Turniers, das zum Sommermärchen werden sollte.

Kommentar: Klinsmanns Problemzone

Die WM-Eröffnungsfeier ist gelungen. Mit einer Abwehrleistung wie beim 4:2 gegen Costa Rica aber wird die deutsche Mannschaft nicht weit kommen.

Der Ball bei der Fifa-Weltmeisterschaft rollt. Durch das Diktat des Welt-Fußballverbandes wurde die geplante Eröffnungs-Gala, die André Heller mit Millionenaufwand kreiert hatte, vor wenigen Monaten gestrichen. Das war Geldvernichtung der Marke Blatter!

Stattdessen wurde das Festival des Welt-Fußballs gestern Nachmittag mit einer auf 30 Minuten reduzierten Mini-Schau feierlich eröffnet. Klein, aber fein. Das war zwar kein wirkliches „Du bist Deutschland”, zumal der bayerische Einschlag dominierte, aber nett anzuschauen. Toll die Präsentation von 160 Größen des Fußballs, Helden und Legenden der Weltmeisterschaften von 1930 bis 2002.

Gelungen der offizielle Fifa-Song von Herbert Grönemeyer. „Zeit, dass sich was dreht”, singt er. Wie recht er hat ...

Bei der deutschen Mannschaft besteht nach wie vor ein krasses Missverhältnis zwischen Defensive und Offensive. Vor allem Rechtsverteidiger Arne Friedrich lag völlig schief. Steigert sich die deutsche Defensive nicht, wird die Mannschaft trotz Klinsmanns Schönrednerei scheitern!

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