Fussball Wellenbewegungen und „Glücksgriff“ beim Karlsruher SC

Stephan Ambrosius (links) im Spiel des KSC bei Eintracht Braunschweig im Anflug.
Stephan Ambrosius (links) im Spiel des KSC bei Eintracht Braunschweig im Anflug.

Sportchef Oliver Kreuzer ist mit dem bisherigen Saisonverlauf des Karlsruher SC nicht unzufrieden, wünscht sich aber mehr Konstanz. Den Verlust von Torjäger Philipp Hofmann habe das Team kompensiert, defensiv entpuppt sich eine Notlösung als Verstärkung.

Kreuzer atmet durch. Die zweiwöchige Länderspielpause nach der Transferperiode gehört auch dieses Jahr zu den wenigen Phasen, in denen der Sportchef des Karlsruher SC mal nicht so viel Arbeit hat. Es ist Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Beim Fußball-Zweitligisten, der diesen Mittwoch ein Testspiel gegen den Schweizer Club FC Winterthur bestreitet, fällt sie weitgehend positiv aus. Allerdings sei das Gesamtbild durch die 1:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig am vergangenen Freitag etwas „getrübt“ worden, wie Kreuzer es formuliert.

Kurzfristig „getrübte“ Zwischenbilanz

Elf Punkte hat der KSC nach neun Spieltagen. Das sind zwei weniger als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Der Vorsprung auf den Relegationsrang 16 beträgt nur drei Zähler. Für die Badener, die als Ziel auch diesmal den Klassenverbleib ausgerufen haben, gilt es wachsam zu bleiben.

„Nach unserem schwierigen Start sind wir in die Spur gekommen. Mit den letzten drei Spielen können wir punktemäßig dann wieder nicht zufrieden sein“, fasst Kreuzer die Wellenbewegungen des KSC im ersten Saisonviertel zusammen. Erst blieb das Team von Trainer Christian Eichner in der Liga dreimal sieglos, dann gewann es dreimal in Serie, dann blieb es wieder dreimal sieglos.

Besonders der Auftritt in Braunschweig schlug Kreuzer und Eichner aufs Gemüt. „Schnellstmöglich zu den Akten legen“ wollte der Coach die vierte Saisonniederlage. Durch die wurden die Sinne der Karlsruher womöglich aber auch noch mal geschärft. „Es gibt keinen hausgemachten Absteiger. Das Feld schiebt sich immer wieder zusammen“, sagt Kreuzer mit Blick auf die Tabelle. Sechs Punkte liegen der Sechste und der 16. derzeit nur auseinander. Was sich der Sportchef vor dem kommenden Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am 2. Oktober (13.30 Uhr/Sky) wünscht, ist vor allem „mehr Konstanz“.

Defensiv nach Debakel stabilisiert

Die Anzahl der erzielten Treffer (15) findet Kreuzer „in Ordnung“. Nach dem Abgang von Torjäger Philipp Hofmann zum Bundesligisten VfL Bochum gibt es nicht mehr den einen Zielspieler im Sturmzentrum. Im Kollektiv sei es dem Team aber „gelungen, das aufzufangen“, betont der 56-Jährige.

Auch defensiv habe sich der KSC nach dem 0:5-Debakel beim SC Paderborn zum Auftakt stabilisiert, findet Kreuzer. Der aufgrund zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle noch kurzfristig vom Hamburger SV ausgeliehene Innenverteidiger Stephan Ambrosius habe sich dabei „als Glücksgriff erwiesen“, findet der Sportgeschäftsführer.

Ambrosius hat anders als Kreuzer erstmal keine Gelegenheit, etwas zu verschnaufen. Der 23-Jährige wurde für die bevorstehenden Testspiele von WM-Teilnehmer Ghana nominiert. Vielleicht gibt ihm das aber auch noch einen weiteren Schub, den er mit zum KSC nehmen kann.

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