Handball Warum Gorazd Skof eine weitere Saison bei Bundesligist Eulen Ludwigshafen dranhängt

Fühlt sich wohl in Ludwigshafen: Gorazd Škof.
Fühlt sich wohl in Ludwigshafen: Gorazd Škof.

Eigentlich stand sein Abschied fest. Gorazd Škof sagte bei seiner Verpflichtung, dass er nur bis Sommer 2020 für Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen im Tor spielen werde. Dann wird er wieder zurück in seine Heimat Slowenien gehen. Nun kommt es anders.

Was hatten die Eulen Ludwigshafen schon auf der Torhüter-Position für Dramen durchstanden. Es gab Zeiten, da waren so viele Keeper verletzt, dass der Verein sogar dazu gezwungen war, einen Torwart für ein Spiel zu verpflichten. Der 60-Minuten-Mann hieß Hilmar Gudmunsson, noch heute Torwarttrainer beim TuS Ferndorf. Er wurde auf dem Weg zum Spiel der Eulen beim HC Empor Rostock an einer Autobahn-Raststätte aufgegabelt.

Hanemann muss den Verein verlassen

Solche Abenteuer gehören der Vergangenheit an. Zuletzt hatten die Eulen-Verantwortlichen ein gutes Händchen bei den Torhütern. Matej Asanin war maßgeblich daran beteiligt, dass die Eulen 2019 in der Bundesliga blieben. Asanin wechselte aber. Martin Tomowski und Stefan Hanemann hieß das Torhüter-Duo. Jener Stefan Hanemann, der der Mann für die Zukunft bei den Eulen werden sollte. Doch Hanemann fiel wegen einer Lungenembolie aus. Er fehlte so lange, dass der Verein nun seinen Vertrag nicht verlängerte. Hanemann muss den Verein verlassen. „Ich hätte gerne weiter mit der Mannschaft, dem Trainerteam, vor allem mit Ben, gearbeitet, da es mir immer sehr viel Spaß gemacht hat“, erklärt der 1,98 Meter große Hanemann.

Der Mann für die gute Laune

Das Duo für die kommende Saison heißt nun Gorazd Škof und Martin Tomowski (22). Leon Hoblaj (21) wird dritter Torwart und soll beim Drittligisten Großsachsen weiter Erfahrung sammeln. Dass der am 11. Juli 43 Jahre alt werdende Škof bleibt, ist eine Überraschung. Der 188-malige slowenische Nationaltorhüter kam im November 2019 vom SC Ferlach in Österreich als Notnagel, weil Hanemann ausfiel. Aus dem Notnagel wurde im Eiltempo ein Führungsspieler, Liebling der Fans und Vorbild für jüngere Eulen-Akteure. Denn Škof ist der Mann für die gute Laune, eine Frohnatur. Er reißt seine Mitspieler mit und lebt Professionalität vor.

„Ich habe in der Corona-Zeit zwei-, dreimal mit Ben gesprochen und einer slowenischen Zeitung im Interview gesagt: ,Ich spiele noch ein Jahr in Ludwigshafen oder es ist das Ende der Karriere’“, schildert Škof. Matschke ließ nicht locker. „Škof hatte großen Anteil an den Leistungen, die wir gezeigt haben. Er kam sofort an – in der Mannschaft und in der Halle. Auch durch seine Emotionalität. Er ist auch für die Jungen ein Wettkämpfer.“

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