Sport Vorfreude der Fans verblüfft die Adler

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Mannheim. Falls ein Neu-Mannheimer wie Carlo Colaiacovo noch nicht gewusst haben sollte, was Play-off-Atmosphäre rund um die Adler bedeutet, dann ist er spätestens seit Sonntagmittag bedeutend schlauer. Dass 400 Fans im Training (!) ununterbrochen und lautstark für Heimspielatmosphäre sorgten, fand der erfahrene Kanadier „unfassbar, so etwas habe ich noch nie erlebt“.

Ununterbrochen stimmt dabei nicht ganz. „Ja, sie haben gesungen, aber wenn ich den Spielern etwas erklärt habe, waren sie kurz ruhig. Danke an die Fans dafür“, sagte Trainer Sean Simpson gestern grinsend. Auch er in seiner ersten Mannheimer Saison weiß nun also, wie groß die Vorfreude in der Eishockey-Hochburg auf die Play-offs ist. Und besonders dann, wenn ein Klassiker wie ab heute (19.30 Uhr, SAP-Arena) gegen Rekordmeister Eisbären Berlin ansteht. Dass die Adler als Punktrundenzweiter gegen den Achten favorisiert sind, steht außer Frage, spielt für die Mannheimer aber keine Rolle. Nicht nur Simpson glaubt, „dass das Verletzungspech der Berliner der Grund dafür war, warum sie in die Pre-Play-offs mussten. Jetzt sind sie stärker.“ Durch die Nachverpflichtungen Charles Linglet und Louis-Marc Aubry hat Trainer Uwe Krupp mehr Optionen und wieder einen vollen Kader. „Sie waren in der Saison nicht ganz auf ihrem Level“, sagt Mannheims Stürmer David Wolf: „Topleute wie Marc Noebels oder Frank Hördler waren lange raus. Aber jetzt können sie wieder ganz anders Eishockey spielen.“ Zur Bestätigung setzten sich die Eisbären in der Viertelfinal-Qualifikation in nur zwei Spielen gegen die Straubing Tigers durch. Den erst kurz vor Mitternacht entschiedenen Krimi in Niederbayern am Freitag schaute sich Wolf bis zum Ende spät in der Nacht vorm Fernseher an. Da hatte Kollege Colaiacovo schon kapituliert. Der 34-Jährige holte sich lieber den nötigen Schlaf, er weiß aus Erfahrung: „Man muss jetzt in den Play-offs, mit den vielen Spielen, noch viel mehr auf seinen Körper hören und die kurzen Erholungsphasen nutzen.“ Dass die Profis jetzt in der entscheidenden Saisonphase vieles von sich abschotten, was auch die Familien zu spüren bekommen, ist für David Wolf halb so wild. „Wer mit einem Eishockey-Spieler zusammen ist, kennt das“, sagt er lachend. Seine Frau Enny und Hund Hank bekommen ihn jetzt wohl nur selten zu sehen. „Aber meine ganze Familie ist selbst heiß auf die Play-offs“, betont der Stürmer: „Es ist unsere fünfte Jahreszeit.“ Sean Simpson ließ gestern offen, ob heute Dennis Endras oder Drew MacIntyre im Tor beginnt. Da bis auf Marcel Goc alle Spieler fit sind, müssen zwei Ausländer zuschauen.

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