Sport Und wieder fällt das Kartenhaus in sich zusammen

Jagd auf den Iserlohner Mann des Abends: Adler Brent Raedeke läuft dem zweifachen Torschützen Christopher Fischer hinterher.
Jagd auf den Iserlohner Mann des Abends: Adler Brent Raedeke läuft dem zweifachen Torschützen Christopher Fischer hinterher.

EISHOCKEY: Adler Mannheim verlieren 3:5 in Iserlohn und rutschen auf Tabellenrang elf ab – Fischer trifft doppelt für die Roosters

«Iserlohn.»Im freien Fall: Nach der 3:5 (1:3; 0:1, 2:1)-Niederlage gestern Abend bei den Iserlohn Roosters sind die Adler Mannheim aus den Play-off-Positionen der Deutschen Eishockey-Liga gerutscht. „Wir waren das bessere Team, aber die Tore sind auf der anderen Seite gefallen“, befand Stürmer Luke Adam. Nur wenn man „besser“ durch „aktiver, allerdings auch harmloser“ ersetzt, darf man dem Kanadier Recht geben. Viel Aufwand, wenig Ertrag ... Wie schon in Nürnberg musste Christoph Ullmann zuschauen. Auch Ryan MacMurchy fehlte im Mannheimer Team, das die ersten zehn Minuten dominierte – mit einem Schönheitsfehler, es erarbeitete sich kaum Chancen. Und dann der nächste Nackenschlag in dieser bislang so verkorksten Saison: erstes Powerplay Iserlohn, ein Solo des Ex-Adlers Christopher Fischer, der vorm Tor auch Mark Stuart abschüttelte und die Führung der Roosters erzielte (12.). „Ich hab’ nach einer Anspielstation gesucht und stand plötzlich allein vorm Tor“, schilderte Fischer die kuriose Szene in Überzahl. Positiv die Reaktion der Gäste: Sie blieben am Drücker, Adam glich vom Bully weg aus (17.). Doch dann fiel das Kartenhaus wieder in sich zusammen. Zweite Unterzahl, zweites Gegentor: Erneut traf Fischer, diesmal für ihn typischer aus der Distanz (19.). Und beim 1:3 hatte Dennis Endras die Scheibe nicht kontrollieren können, Jake Weidner staubte ab (20.). Prompt wechselte Trainer Bill Stewart Endras zugunsten Chet Pickards aus – eine harte, aber nachvollziehbare Entscheidung gegen den Nationalgoalie. Pickard wurde schnell das Opfer des nun konfusen Offensivdrangs seiner Vorderleute, die sich vorm 4:1 – erneut durch Weidner – billig auskontern ließen. Die Powerplay-Tore des agilen Andrew Desjardins nach Festerling-Vorarbeit (45.) und von Thomas Larkin (56.) sorgten wenigstens für Spannung im Schlussdrittel. Dumm nur, dass nach dem Anschlusstreffer Adam eine unnötige Strafe nahm und so das 5:3 begünstigte. So spielten sie Iserlohn Roosters: Dahm - Larsson, Orendorz; Fischer, Martinovic; Schmidt, Eklund; Shevyrin - Florek, Weidner, Friedrich; Brown, Turnbull, Blank; Costello, Jaspers, Caporusso; Salmonsson, Down, Combs Adler Mannheim: Endras (21. Pickard) - Carle, Akdag; Reul, Stuart; Larkin, Johnson; Nikolai Goc - Setoguchi, Desjardins, Plachta; Adam, Festerling, Wolf; Kolarik, Marcel Goc, Hungerecker; Kink, Raedeke, Sparre Tore: 1:0 Fischer (Down) 11:28, 1:1 Adam (Festerling) 16:19, 2:1 Fischer (Costello) 18:47, 3:1 Weidner (Orendorz) 19:36, 4:1 Weidner (Fischer) 29:58, 4:2 Desjardins (Festerling) 44:06, 4:3 Larkin (Kolarik) 55:17, 5:3 Caporusso (Brown) 57:44 - Strafminuten: 8 - 12 - Beste Spieler: Dahm, Fischer, Weidner - Festerling, Desjardins - Zuschauer: 4967 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Hunnius (Berlin)/Iwert (Harsefeld).

x