Fußball TSG Hoffenheim: Aus für Breitenreiter offiziell – kommt nun Matarazzo?

Aus nach wenigen Monaten Hoffenheim für André Breitenreiter.
Aus nach wenigen Monaten Hoffenheim für André Breitenreiter.

Als Meistertrainer des FC Zürich kam André Breitenreiter zur TSG Hoffenheim. Auf einen starken Saisonstart folgte der Absturz. Nun hat der Club offiziell mitgeteilt, dass der 49-Jährige freigestellt wurde. Die Nachfolge ist offen. Doch bei der TSG muss sich noch mehr ändern.

Die Amtszeit von Trainer André Breitenreiter bei der TSG 1899 Hoffenheim ist nun auch offiziell zu Ende. Wie der kriselnde Fußball-Bundesligist am Montag mitteilte, wird der 49-Jährige freigestellt. Über einen Nachfolger machten die Kraichgauer keine Angaben. Der Tabellen-14. zog damit die Konsequenzen aus dem Absturz in den Abstiegskampf und einer Serie von zehn sieglosen Pflichtspielen.

Breitenreiter war im vergangenen Sommer als Nachfolger von Sebastian Hoeneß gekommen und besitzt bei der TSG noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. Über seine Beurlaubung nach 22 Pflichtspielen hatten am Sonntagabend bereits „Bild“ und „Kicker“ berichtet.

Von Platz vier in den Abstiegskampf

„Wir haben in André einen Trainer verpflichten können, der vom ersten Tag an eine hohe Akzeptanz nicht nur in der Mannschaft hatte, sondern auch beim gesamten Staff, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle sowie allen Fans und Partnern“, sagte Sportchef Alexander Rosen in der Pressemitteilung. „Wir danken ihm für die angenehme Zusammenarbeit und die vielen positiven Momente, gerade zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit.“

Breitenreiters Team stand nach sechs Spieltagen auf dem vierten Tabellenplatz. Seitdem holte die Mannschaft in 13 Spielen nur noch sieben Punkte bei einer Tordifferenz von 16:29. Den bislang letzten Liga-Sieg gab es am 14. Oktober mit dem 3:0 beim FC Schalke 04. Rosen ist als Direktor Profifußball nun besonders gefordert: Erstmals seit 2016, als Julian Nagelsmann in der Rückrunde den Club vor dem Abstieg rettete, droht Hoffenheim wieder der Absturz aus der Bundesliga.

Kein großer Kandidatenkreis

Für Nagelsmann begann damals mit erst 28 Jahren eine steile Karriere. Für Hoffenheim ist seit dem Abschied des heutigen Bayern-Trainers 2019 zu RB Leipzig die Besetzung des Postens nicht von Dauer und schnell immer wieder problematisch gewesen. Nagelsmanns früherer Assistent, der Niederländer Alfred Schreuder, hielt sich nicht mal ein Jahr. Seinem Nachfolger Sebastian Hoeneß blieben in der Corona-Pandemie immerhin zwei Spielzeiten.

Die TSG hatte unter Breitenreiter am Samstag 2:5 beim VfL Bochum verloren. Sein Nachfolger könnte am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im nächsten Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen sein Debüt geben. Der Kandidatenkreis ist allerdings nicht groß: Ein Anwärter wäre Pellegrino Matarazzo, einst Co-Trainer unter Nagelsmann und dessen Weggefährte beim Trainer-Lehrgang. Der 45-Jährige hatte zwar den VfB Stuttgart im vergangenen Jahr gerade noch vor dem Abstieg gerettet, musste dann aber im Oktober nach neun sieglosen Spielen gehen.

„Wohlfühloase TSG Hoffenheim“

Es wird in nächster Zeit aber nicht nur um den Trainer gehen. Denn schon länger gibt es Kritik an der TSG, dass sie für die Fußballprofis so etwas wie eine Wohlfühloase sei. Der selbst ernannte Ausbildungsverein, der kürzlich den französischen Stürmer Georginio Rutter für bis 40 Millionen Euro an Leeds United verkauft hat, gilt für viele als Sprungbrett. Und für langjährige Spieler, die nicht mehr zu einem ganz großen Club gehen werden, als sichere Karrierestation.

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