Fußball SV Waldhof schlägt Spitzenreiter Elversberg binnen einer Minute

Marten Winkler (SVW, links) kommt nicht an Marcel Correia vorbei.
Marten Winkler (SVW, links) kommt nicht an Marcel Correia vorbei.

11.680 Zuschauer wurden Montagabend Augenzeuge einer ungewöhnlichen Partie. Der SV Waldhof Mannheim gewann in der Dritten Liga 2:1 (0:1) gegen die SV Elversberg, weil er sich nicht entmutigen ließ – und weil er das Fortune auf seiner Seite hatte.

Die Elversberger strotzten vor Selbstvertrauen und spulten ihr Pensum deshalb mit einem enormen Selbstverständnis ab. Beachtlich spielstark untermauerten die Saarländer über weite Phasen ihren Status als unangefochtene Nummer eins der Liga. Vor allem im zentralen Mittelfeld besaß die SVE ein deutliches Plus, weil Luca Dürholtz und Thore Jacobsen nicht nur defensiv die Kontrolle behielten, sondern bei Ballgewinnen mit Leichtigkeit die Offensivaktionen ihrer Mannschaft initiierten.

Doch das sollte am Ende nicht für einen Sieg, es sollte nicht einmal für einen Teilerfolg genügen. Weil Fußball ein unvorhersehbares Spiel ist, feierte der SV Waldhof einen Heimsieg. Der Erfolg der Mannheimer war nicht glücklich, aber der Weg zu ihm ungewöhnlich. Innerhalb von einer Minute drehten die Schützlinge von Christian Neidhart die Begegnung – just in einer Phase, als ihnen die Ideen auszugehen schienen.

Ein Doppelschlag

Die Elversberger hatten sich in der zweiten Halbzeit darauf beschränkt, Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten, was ihnen zunächst gut gelang. Die Waldhöfer fanden keine Mittel, ehe sie innerhalb kurzer Zeit das Stadion in ein Tollhaus verwandelten. Zunächst verlängerte Fridolin Wagner einen Freistoß von Alexander Rossipal zum 1:1 ins Netz (71.), ehe die Mannheimer unmittelbar nach dem Anspiel der Elversberger den Ball eroberten, Berkan Taz über die linke Seite kam, den Ball butterweich nach innen brachte, wo Adrien Lebeau aus kurzer Distanz zum 2:1 traf (72.).

„Ich hätte eigentlich woanders hinlaufen sollen, hab mich aus dem Bauch raus aber entschieden, dahin zu gehen“, beschrieb Wagner die Momente, die seinen Treffer zum Ausgleich einleiteten. Trainer Neidhart konnte sein Glück kaum fassen: „Heute Morgen haben wir noch Standards trainiert, das war eine Katastrophe.“ In der Schlussphase verteidigten die Mannheimer den knappen Vorsprung, die Fans auf den Tribünen feierten jede Grätsche und jeden gewonnen Zweikampf euphorisch. Mit Leidenschaft verdienten sich die Blau-Schwarzen drei Punkte, die wichtig für Tabelle und Moral sind.

Brillanter Start der Gäste

Zunächst waren die Elversberger eindeutig die bessere Mannschaft. Erst zum Ende der ersten 45 Minuten gelang es dem SVW, den Tabellenführer vor Probleme zu stellen. Die Elversberger waren hingegen beinahe brillant ins Spiel gestartet und hatten die Hintermannschaft des Gastgebers in den ersten 20 Minuten von einer Verlegenheit in die nächste gestürzt.

Die Folge war der verdiente Führungstreffer. In der zwölften Minute jubelte der Anhang der Saarländer, nachdem Julian Riedel den Ball aus kurzer Distanz ins eigene Tor bugsiert hatte. Dem Waldhof-Verteidiger misslang ein Rettungsversuch, als Dürholtz den Ball gefühlvoll in Richtung des Mannheimer Tores gelupft hatte – 1:0. Danach schaltete die SVE zu früh in den Verwaltungsmodus und wurde dafür bestraft.

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