FUSSBALL SV Waldhof: Überzogene Rote Karte für Höger bei Niederlage in Ingolstadt

Machte das entscheidende Tor: Tobias Bech (am Ball). Rechts der Waldhöfer Marco Höger, der die Rote Karte sah.
Machte das entscheidende Tor: Tobias Bech (am Ball). Rechts der Waldhöfer Marco Höger, der die Rote Karte sah.

Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim bleibt diese Saison auf fremdem Platz ohne Sieg. Bei Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt unterlagen die Mannheimer mit 0:1 (0:0). Den entscheidenden Treffer für die zuvor viermal hintereinander sieglosen Bayern erzielte Tobias Bech mit einem sehenswerten Freistoß aus 18 Metern.

Nach dem Schlusspfiff haderte SVW-Trainer Christian Neidhart vor allem mit Schiedsrichter Robin Braun aus Wuppertal. „Lassen wir doch mal die Floskeln und sehen uns die entscheidenden Szenen an“, forderte er am Mikrofon der übertragenden Fernsehsender. Nicht aufzulösen war dabei, ob der Ball vor dem weiten Schlag auf Arian Llugiqui bereits die Seitenlinie überquert hatte, aber deutlich wurde zumindest, dass die folgende Rote Karte gegen Mannheims Routinier Marco Höger in der 68. Spielminute zumindest überzogen war, denn dahinter stand mit Julian Riedel ein weiterer Abwehrspieler der Waldhöfer. Von einer Notbremse konnte daher keine Rede sein. Zumindest der Freistoß war unstrittig, und den verwandelte der Däne Bech unhaltbar für Morten Behrens.

Vorne nicht effizient

Ein kleines bisschen hatten sich die Mannheimer, bei denen Oldie Marc Schnatterer dieses Mal in der Startelf stand, die Niederlage aber auch selbst zuzuschreiben. Denn einmal mehr fehlte es den Waldhöfern im Angriff an Effizienz. „Wir müssen auch einmal aus einem Schuss einen Treffer machen“, hatte Höger noch in der Vorwoche den Finger in die Wunde gelegt. Zugehört hatten die Kollegen nicht. Baris Ekincier hatte aus acht Metern die Führung auf dem Fuß, wählte das volle Risiko und setzte den Ball völlig frei über das Tor (20.) und auch Dominik Martinovic (44.) machte aus seiner Chance nicht den Führungstreffer.

Nach dem Seitenwechsel hatte der SVW das optische Übergewicht sowohl vor dem Gegentreffer als auch danach in Unterzahl. Und erneut haderte Neidhart mit den Unparteiischen, forderte drei Minuten vor dem Ende einen Handelfmeter, nachdem Marcel Costly der Ball im Strafraum an den Arm gesprungen war. Hier lag Braun aber richtig. Der Ex-Waldhöfer hatte sich bei seiner Grätsche auf diesem Arm abgestützt. Nach aktueller Regelauslegung kein strafbares Handspiel. In einer Sache war sich Neidhart aber sicher: „Das war kein verdienter Sieg für Ingolstadt.“

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