Hintergrund Sportlerwahl: Pfälzer Medaillenhamster und Durchstarter mit Chancen

Mai 2022: Kaiserslautern im Freudentaumel. Der FCK ist wieder zweitklassig. Bei der Abstimmung steht er bei den Mannschaften zur
Mai 2022: Kaiserslautern im Freudentaumel. Der FCK ist wieder zweitklassig. Bei der Abstimmung steht er bei den Mannschaften zur Wahl.

Fünf Aspirantinnen und Aspiranten aus der Pfalz: Noch bis zum 1. Januar können Sportfans im Land für ihre ganz persönlichen Sportlerinnen und Sportler des Jahres in Rheinland-Pfalz abstimmen.

In einer Kategorie dürfte der Titel vergeben sein, in einer anderen macht’s vielleicht die Masse des immer noch euphorisierten Wahlvolks.

Es ist vermessen zu erwarten, dass ein frischgekürter Sportler des Jahres für ganz Deutschland den Titel in seinem Heimat-Bundesland nicht abräumen sollte. Aber anders als bei der „großen“ Abstimmung, die ja eine Expertenwahl unter Sportjournalistinnen und -journalisten war, hat in Rheinland-Pfalz der Fan das Sagen. So oder so: Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul (24) aus Saulheim steht natürlich bei den Männern ganz oben auf der Vorschlagsliste des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, übrigens zusammen mit zwei weiteren Leichtathleten: seinem Teamkollegen vom USC Mainz, Speerwurf-EuropameisterJulian Weber (28), sowie Oleg Zernickel (27).

Stabhochspringer Oleg Zernickel (ASV Landau).
Stabhochspringer Oleg Zernickel (ASV Landau).

Zernickel, der Südpfälzer vom ASV Landau, sorgte bei der WM in Eugene für einen der wenigen Höhepunkte aus deutscher Sicht: Rang fünf im Stabhochsprung mit persönlicher Rekordhöhe von 5,87 Meter.

Zwei Pfälzerinnen bei den Frauen nominiert

Bei den Frauen sind gleich zwei Pfälzerinnen nominiert. Gewichtheberin Lisa-Marie Schweizer kehrte gerade erst von den Weltmeisterschaften in Kolumbien heim. Platz 16 im olympischen Zweikampf der 71-Kilo-Klasse war angesichts ihres Trainingsrückstands nach einer Verletzung ein gutes Ergebnis. Zur Wahl steht die 27-Jährige vom AV 03 Speyer allerdings wegen ihrer drei Medaillen in allen Farben bei den Europameisterschaften.

Gewichtheberin Lisa-Marie Schweizer (AV 03 Speyer).
Gewichtheberin Lisa-Marie Schweizer (AV 03 Speyer).

Bahnrad-Ass Alessa-Catriona Pröpster hat ebenfalls auf einem internationalen Championat abgeräumt: gleich dreimal Gold bei den U23-Europameisterschaften, dazu noch eine Bronze-Plakette – die 21-Jährige vom RV Offenbach, Abiturientin des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Kaiserslautern war die erfolgreichste Sprinterin dieser Talentschau.

Bahnradsportlerin Alessa-Catriona Pröpster (RV Offenbach).
Bahnradsportlerin Alessa-Catriona Pröpster (RV Offenbach).

Die beiden Pfälzerinnen messen sich mit der Frau, die 2021 den Goldmedaillen-Bann der deutschen Olympia-Mannschaft in Tokio brach: Slalomkanutin Ricarda Funk bewies auch 2022 ihre Extraklasse – WM-Gold und Weltcup-Finalsieg für die 30-Jährige vom KSV Bad Kreuznach.

Und jetzt zu den Teams. Nicht nur, dass der 1. FC Kaiserslautern den Betriebsunfall Abstieg mit der Rückkehr in die Zweite Liga spät, aber endlich korrigierte. Auch die Art und Weise, wie sich die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster als Aufsteiger etablierte und vor dem Winter auf Platz vier durchstartete, macht den FCK sicher zum großen Favoriten in dieser Kategorie – auch dank einer vielen Fans, sofern sie denn auch abstimmen. Herausforderer sind die Kunstradfahrer des RV Mainz-Ebersheim: WM- und EM-Titel für den Vierer mit Stella Rosenbach, Annika Rosenbach, Tijem Karatas und Milena Schwarz. Und dann sind da ja noch Michelle Uhl und Tobias Bludau vom 1. Rock’n’Roll Club Speyer. Sie waren in diesem Jahr das dominierende Tanzduo: deutsche Meister, Europameister, Weltmeister – mehr geht nicht in einem Sport, der ja nicht olympisch ist.

 Tanzstars: Michelle Uhl und Tobis Bludau aus Speyer.
Tanzstars: Michelle Uhl und Tobis Bludau aus Speyer.

Die Abstimmung

Die Wahl läuft noch bis zum 1. Januar. Im Internet – www.landessportlerwahl.de – können die jeweils drei Kandidaten in den Kategorien Sportlerinnen, Sportler und Teams bewertet werden.

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