Sport Später K.o. für die Adler

Mannheims Devin Setoguchi (links) scheitert an Münchens Torwart Danny aus den Birken. Später erzielt der Adler-Spieler den 1:1-A
Mannheims Devin Setoguchi (links) scheitert an Münchens Torwart Danny aus den Birken. Später erzielt der Adler-Spieler den 1:1-Ausgleich.

«München.»Es dauerte etwas länger an diesem herrlichen Frühlingstag im Münchner Olympiapark. In der 26. Minute der Verlängerung – an den Verpflegungsständen im Eisstadion gab`s nichts mehr zu essen – sorgte Mads Christensen an seinem Geburtstag für den 2:1 (1:0, 0:0, 0:1; 0:0, 1:0)-Erfolg des EHC Red Bull im Play-off-Duell mit den diesmal gleichwertigen Adlern Mannheim.

In der Halbfinalserie steht`s nun auch nach Siegen 2:1 für den Titelverteidiger aus München. Weiter geht es bereits morgen (19.30 Uhr) in der erneut ausverkauften SAP-Arena. Nur ein 0:1-Rückstand nach insgesamt neun (!) Minuten in Unterzahl – eigentlich konnten die Adler nach dem ersten Drittel heilfroh sein, dass die Partie zur ersten Pause aus ihrer Sicht nicht schon gelaufen war. Abgesehen davon, dass sie natürlich zu viele Strafzeiten nahmen, durchaus auch unnötige wie die letzte des wiedergenesenen Matthias Plachta: Ihr Penalty-Killing war im Prinzip gut, die Blocks mit nahezu jedem Körperteil zeugten von gewünschter Play-off-Verzweiflung, und doch war da diese eine Sekunde fataler völliger Unordnung beim Münchner Führungstreffer durch Michael Wolf (9.): Ein langer Seidenberg-Pass hebelte die Mannheimer Formation aus, solch ein Treffer darf in Unterzahl niemals fallen. Und Marcel Goc hätte sich bei einem Break durchaus eigensinniger zeigen dürfen, doch die Mannschaftsdienlichkeit ist ja sonst sein großer Trumpf – also Schwamm drüber. Matthias Plachta war wie gesagt ins Line-up zurückgekehrt, sehr zur „Freude“ der Münchner Fans, die sich auf das Pinizzotto-Opfer aus Spiel eins prompt verbal eingeschossen hatten. Auch Devin Setoguchi meldete sich endlich dienstfähig zurück, für ihn musste Daniel Sparre aus der Festerling-Reihe weichen – jene Formation, die im Viertelfinale gegen Ingolstadt so produktiv aufgetrumpft hatte, im Halbfinale aber noch blass geblieben war. Auch Ryan MacMurchy schaute gestern wieder zu, übrigens wie Sparre, der angeschlagene Carlo Colaiacovo und Nikolai Goc von der Reporterkabine aus. Keine einzige Unterzahl im Mitteldrittel, ab der 39. Minute sogar einmal selbst in Überzahl – das allein schon taugte den Adlern als Mutmacher. Auch die Tatsache, dass den Münchnern nun in der eigenen Zone durchaus Fehler unterliefen. Nur Kapital konnten die Gäste nicht daraus schlagen. Immerhin hatten sie atmosphärisch etwas Hitze aus dem Kochtopf genommen, das ausverkaufte Eisstadion etwas beruhigt. Und der Druck auf den Meister nahm zu. Im zweiten Powerplay hatten zuerst Plachta und dann Chad Kolarik schon die Chance zum Abschluss, doch auch hier war immer ein Schoner oder eine Kelle der Münchner im Weg. Die Adler schnürten den Titelverteidiger nun aber auch bei nummerischem Gleichstand auf dem Eis immer mehr ein. Und dann versuchte es Setoguchi einfach mal aus der Halbdistanz – die Scheibe zischte über die Fanghand von Torwart Danny aus den Birken hinweg in den Torwinkel, der Ausgleich (50.). Trotz zweier Überzahlspiele fand München danach nicht mehr so richtig in den Angriffsmodus zurück und musste sich in Unterzahl sogar in die Overtime retten. Zuvor hätte Kolarik dem Meister den Fangschuss versetzen können, als er die Scheibe mit der Hand aus der Luft pflückte und dann an Danny aus den Birken scheiterte. So spielten sie EHC Red Bull München: Aus den Birken - Boyle, Aulie; Abeltshauser, Seidenberg; Button, Joslin; Lauridsen - Jaffray, Hager, Michael Wolf; Christensen, Kahun, Mauer; Macek, Aucoin, Flaake; Eder, Matsumoto, Kastner Adler Mannheim: Endras - Larkin, Stuart; Mullen, Reul; Carle, Akdag; Johnson - Plachta, Desjardins, David Wolf; Ullmann, Marcel Goc, Kink; Kolarik, Adam, Raedeke; Setoguchi, Festerling, Hungerecker Tore: 1:0 Michael Wolf (Seidenberg) 8:17, 1:1 Setoguchi (Mullen) 49:02, 2:1 Christensen (Mauer) 85:30 - Strafminuten: 12 - 20 + 10 Kink - Beste Spieler: Aus den Birken, Joslin, Seidenberg, Michael Wolf - Endras, Larkin, Carle, Festerling - Zuschauer: 6142 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn)/Schrader (Dorsten).

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