Ski alpin Shiffrin und Odermatt gehen als Favoriten in die Weltcup-Saison

Fehlstart: Das freie Training für den ersten Weltcup musste wetterbedingt abgesagt werden; stattdessen räumten Arbeiter nach den
Fehlstart: Das freie Training für den ersten Weltcup musste wetterbedingt abgesagt werden; stattdessen räumten Arbeiter nach den starken Winden auf.

Mit den Riesenslaloms von Sölden startet traditionell die alpine Ski-Saison. Bei den Damen könnte es am Samstag (10 und 13.05 Uhr/BR und Eurosport) gleich zum ersten heißen Duell der langjährigen Dominatorinnen Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova kommen. Bei den Herren ruhen die deutschen Hoffnungen vor dem Auftakt am Rettenbachferner auf Alexander Schmid.

Wer sind die Favoriten?
US-Star Shiffrin und die Slowakin Vlhova, Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2020/2021, gelten als kompletteste Fahrerinnen im Feld der Damen – und daher auch wieder als erste Anwärterinnen auf die große Kristallkugel. Shiffrin war vorigen Winter die tragische Figur der Olympischen Winterspiele und blieb in Peking ohne Medaille, gewann aber zum vierten Mal den Gesamtweltcup. Mit ihrem Sieg in Sölden legte sie damals den Grundstein. Die 27-Jährige ist Gejagte und Jägerin zugleich: Nur noch acht Weltcup-Siege fehlen ihr auf Landsfrau Lindsey Vonn (82), zwölf auf den in der ewigen Bestenliste führenden Schweden Ingemar Stenmark (86).

Bei den Herren war Marco Odermatt der Überflieger der Vorsaison. Der Schweizer gewann den Gesamtweltcup, dazu die kleine Kristallkugel und Olympia-Gold im Riesenslalom. Oben zu bleiben, dürfte aber noch schwieriger werden als hochzukommen. Seit dem Rücktritt des überragenden Österreichers Marcel Hirscher vor drei Jahren hat keiner mehr den Gesamtweltcup erfolgreich verteidigt. Der Franzose Alexis Pinturault, Bester des Winters 2020/2021, und der Norweger Henrik Kristoffersen, der seit Sommer von Hirschers Skimarke ausgerüstet wird, zählen zu den Mitfavoriten.

Was ist von den Deutschen zu erwarten?
Bei den Damen sind Abfahrts-Vizeweltmeisterin Kira Weidle und Slalom-Spezialistin Lena Dürr, die bei Olympia im Februar nur knapp an einer Einzelmedaille vorbeirasten und jeweils Vierte wurden, die größten Hoffnungsträgerinnen. Sie wirke „sehr fokussiert“, sagt der neue Bundestrainer Andreas Puelacher über Weidle. Genau wie Dürr, die vorige Saison gleich bei vier Weltcup-Torläufen auf das Podest fuhr, trainierte sie im Sommer unter anderem mit den Herren in Südamerika. Im Riesenslalom sieht es weiter düster aus.

Bei den Herren steht vor allem Rückkehrer Thomas Dreßen im Fokus. Nach einer komplizierten Knie-Operation und nur einem Wettkampf in den vergangenen zweieinhalb Jahren will der beste deutsche Abfahrer und Kitzbühel-Sieger von 2018 wieder angreifen. Über Slalom-Spezialist Linus Straßer, der vorigen Winter in Schladming triumphierte, sagt Ex-Skistar Felix Neureuther: „Wenn er sich in Sachen Konstanz noch weiter verbessert, wird er eine Bomben-Saison haben.“ Auch bei Schmid geht's um mehr Konstanz. Laut Neureuther ist der beste deutsche Riesentorläufer der Vorsaison aktuell in einer „wahnsinnig guten Verfassung“.

Was sind die Höhepunkte?
Am Matterhorn sollen die ersten Weltcup-Rennen über zwei Länder stattfinden. Wärme und Schneemangel könnten die Abfahrten der Herren von Zermatt (Schweiz) nach Cervinia (Italien) am 29. und 30. Oktober aber verhindern. Eine Woche später sind dort die Rennen der Damen angesetzt. Am 20. und 21. Januar sollen die berühmten Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel steigen. Es folgen unter anderem die WM in Courchevel und Méribel (Frankreich) vom 6. bis 19. Februar und das Weltcup-Finale in Soldeu (Andorra) vom 15. bis 19. März. Dazwischen geht es für die Herren – trotz Klimakrise – noch ein zweites Mal in diesem Winter nach Nordamerika.

Welche Rennen finden in Deutschland statt?
Drei der insgesamt 43 Herren-Weltcups werden in Garmisch-Partenkirchen ausgetragen. Am 4. Januar stehen dort ein Nachtslalom an, am 28. Januar eine Abfahrt, am 29. Januar ein Riesenslalom. Die Damen fahren nicht auf deutschem Boden.

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