Sport „Seb“ – Joker mit Pep
Fussball: Der 1. FC Kaiserslautern gastiert heute (13.30 Uhr) im Top-Spiel der Zweiten Bundesliga beim fünf Punkte besser gestellten FC Ingolstadt. Manfred Osei-Kwadwo (19) ist erstmals im Kader. Er ersetzt den erkrankten Karim Matmour.
. Die einen nennen ihn „Seb“, die anderen rufen „Jay“. Im richtigen Leben heißt der Jung-Profi Sebastian Jacob. Er ist Saarländer, er ist 21, sein Kontrakt beim 1. FC Kaiserslautern läuft bis 30. Juni 2017. Dann will der Sturm-Joker von heute längst Stammkraft sein, mit dem FCK – natürlich – in der Bundesliga spielen. „Er ist auf gutem Weg. Er ist klar im Kopf. Er kennt seinen Platz“, lobt Trainer Kosta Runjaic den Mann mit Zukunft, den Mann der Zukunft. Die Gegenwart heute heißt Audi-Sportpark, Gastgeber FC Ingolstadt ist Zweitliga-Tabellenführer. „Das wird nicht einfach! Ingolstadt ist – mit uns – die beste Mannschaft der Liga. Die drei Stürmer bringen eine gute Geschwindigkeit mit“, bekundet Jacob Respekt vor der Offensive des Herbstmeisters. Mathew Leckie, der australische Nationalstürmer, gilt als personifizierter Gefahrgutexpress. Da sind die Außenverteidiger Michael Schulze und Chris Löwe gefordert. „Wir müssen unser Spiel durchziehen“, sagt Jacob, der 2012 vom 1. FC Saarbrücken zum FCK gekommen ist. Bei der JSG Saarlouis hatte der schnelle Stürmer mit dem Fußball begonnen, aber nicht so recht daran geglaubt, dass der Traum vom Profivertrag Wirklichkeit werden könnte. Die U19 des FCS wurde für Jacob zum Sprungbrett. Frank Lelle, damals der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, lotste den jungen Saarländer zum FCK. Jacob spielte mit der U23 in der Regionalliga. Das Abi in der Tasche, wollte er es „einfach mal probieren“. „Im zweiten Jahr wurde ich Stammspieler, habe gute Leistungen gebracht, Tore geschossen“, schildert der Angreifer den Weg zu seinem Traumberuf. „Fußball bleibt immer ein Hobby, umso schöner, wenn man es zum Beruf machen kann“, sagt der 21-Jährige. Die Umstellung gelingt. „Der Unterschied in der Robustheit, technisch-taktisch, ist nicht mal so groß. Es ist auch nicht allein das höhere Spieltempo, aber im Kopf geht alles viel schneller“, sagt Jacob, der in Kapitän Srdjan Lakic ein Vorbild sieht. Als Joker schreibt er nun Schlagzeilen im Bundesliga-Unterhaus. Zwei Tore hat er schon geschossen. „Die Einsatzzeiten sind mehr geworden“, frohlockt der technisch versierte Stürmer, der mit seiner Ballmitnahme beeindruckt, Riecher und Ruhe vor dem Tor beweist: „Das ist irgendwie schon ein Markenzeichen.“