Interview Sean Dundee: Das neue Stadion gibt dem Karlsruher SC einen Schub
Herr Dundee, der FC Liverpool kommt in den Wildpark. Sie haben beim KSC und in Liverpool gespielt. Wie sind Ihre Kontakte zum FC Liverpool? Gibt es noch viele?
Nach so vielen Jahren sind das eher wenig. Ich habe jetzt versucht, mit einigen Ex-Teamkollegen Kontakt aufzunehmen…
… mit wem?
Zum Beispiel mit Robbie Fowler. Das hat auch geklappt.
Wer stand damals noch mit Ihnen im Liverpooler Kader?
Zum Beispiel Torwart Brad Friedel, dann die Abwehrspieler Rigobert Song, Jamie Carragher und Steve Staunton. Im Mittelfeld waren es Paul Ince, der junge Steven Gerrard und Steve McManaman. Dazu die Topstürmer Michael Owen und Robbie Fowler.
Es war zu lesen, dass Sie Probleme gehabt hätten, an eine Karte für die Partie in Karlsruhe zu kommen. Hat sich das inzwischen erledigt?
Ja, ich habe Karte bekommen.
Sie waren ein Topspieler, sind Fußballfachmann. Glauben Sie, dass der KSC jemals in einem Wettkampfspiel – sprich: in einem europäischen Wettbewerb – gegen den FC Liverpool antritt?
Puhhh, schwierige Frage. Schwer vorherzusagen. Der KSC ist auf einem guten Weg. Aber: Sie müssen einen Plan haben, um wieder aufzusteigen. Ich kenne die Qualität des aktuellen Kaders nicht so genau, ich weiß nicht, ob das für die kommende Saison ein Ziel sein kann. Aber es muss für die Zukunft eines sein. Der KSC hat supertolle Fans, ein wunderbares, neues Stadion. Aber ein Pflichtspiel gegen Liverpool„ Puhhhhhh. Es gibt in der 2. Liga finanziell besser gestellte Vereine. Dennoch bin ich positiv, weil die letzten Jahre positiv beim KSC waren. Das neue Stadion wird einen Schub geben.
Was machen Sie im Moment? Sie hatten eine Fußballschule…
Auf diesem Gebiet leite ich nur noch Fußball-Camps. Wenn die Bundesliga wieder startet, dann kommentiere ich die Bundesligaspiele auf Englisch, bin Experte zum Beispiel für Übertragungen nach England, Australien, Südafrika.
Sie sind gebürtiger Südafrikaner. Beim KSC spielte in Bradley Carnell ein weiterer Südafrikaner sehr erfolgreich. Haben Sie Kontakt zu ihm?
Aber sicher. Bradley ist sehr erfolgreicher Trainer bei St. Louis City in den USA. Ich bin gespannt, wann es soweit ist, dass ein so toller Trainer in der Bundesliga Verantwortung übertragen bekommt.
Trainer – wäre das etwas für Sean Dundee?
Nein, sonst hätte ich schon längst die nötigen Lizenzen erworben.
Und warum nicht?
Ich wollte Fußballprofi werden – das hat geklappt. Aber in dieser Zeit war ich permanent unterwegs. Das muss man als Trainer auch sein und das möchte ich nicht mehr. Ich habe Kinder, meine Tochter ist sieben Jahre alt. Da will ich da sein. Daher habe ich absolut keine Lust auf einen Cheftrainerjob.