FCK Regionale Investoren helfen FCK bei Einigung mit Ehrmann
Das haben das Arbeitsgericht Kaiserslautern und der FCK gestern mitgeteilt. Es ging in der juristischen Auseinandersetzung mit Ehrmann um eine Abfindung im deutlich sechsstelligen Bereich. Ehrmann bekommt nun eine entsprechend hohe Zahlung vom FCK – nach RHEINPFALZ-Informationen mit erheblicher Unterstützung der regionalen FCK-Aktionärsgruppe, teils Freunde von Ehrmann. Als Torwarttrainer wird Ehrmann demnach nicht mehr arbeiten. Der für Dienstag angesetzte Termin vor dem Arbeitsgericht entfällt.
Der FCK hatte den Publikumsliebling am 23. Februar 2020 freigestellt und dem 61-Jährigen am 6. März wegen einer „Reihe von nicht zu tolerierenden Vorkommnissen“ fristlos gekündigt. Dagegen hat Ehrmann vor dem Arbeitsgericht geklagt und die Vorwürfe stets vehement bestritten. Die Klage hat er jetzt zurückgezogen.
Der oft impulsive und manchmal laut schimpfende Ehrmann hatte am 23. Februar heftigen Streit mit dem damaligen FCK-Chefcoach Boris Schommers – vor allem intern ebenfalls nicht um sehr deutliche Worte verlegen. Schommers teilte Ehrmann daraufhin mit, er dürfe nicht mehr am Mannschaftstraining teilnehmen.
Im Februar 2020 Disput mit Schommers
Nachdem der Disput zwischen den beiden Trainern, den Ehrmann sogleich als „persönliche Sache“ bezeichnete, schnell öffentlich geworden war, stellte FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt Ehrmann noch am selben Tag frei. Der Klub führte als Grund „massive, substantielle Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen gegenüber dem Trainerteam“ an. Dieser Darstellung widersprach Ehrmann, seit 1984 erst als Bundesliga-Torwart, dann als Torwarttrainer 36 Jahre beim FCK, stets.
FCK rudert zurück
Der Klub teilte nun am Freitagnachmittag mit, gemeinsam mit Ehrmann „die in den vergangenen Monaten entstandenen Unstimmigkeiten und Missverständnisse vollständig ausgeräumt“ zu haben. Insbesondere bei den Vorwürfen der „Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen“ und der „nicht zu tolerierenden Vorkommnisse“ musste der FCK nun kräftig zurückrudern. In der Schlusserklärung heißt es jetzt: „Beide Parteien sind sich darüber einig, dass sie in ihren Handlungen und Bewertungen zum damaligen Zeitpunkt über das Ziel hinausgeschossen sind.“
Gespräche lange verzögert
Der Klub vom Betzenberg spielte nach einem von ihm selbst beantragten Schlichtungstermin beim Südwestdeutschen Fußballverband und nach dem am 28. Mai erfolgten Vergleichsvorschlag des SWFV auf Zeit. Das inzwischen abgeschlossene Insolvenzverfahren der FCK-Kapitalgesellschaft verzögerte die Sache weiter. Auch ein Gütetermin beim Arbeitsgericht am 28. August brachte keine Einigung. Ehrmann hatte sowohl gegen die Kündigung als auch gegen die immer wieder erfolgte, im Profifußball allerdings übliche Befristung seiner Arbeitsverträge geklagt.
Merk: Ehrmann „eine der Legenden dieses Klubs“
Nun sagte FCK-Beiratsvorsitzender Markus Merk, Ehrmann habe „schier Unglaubliches“ geleistet. „Er war eine der Legenden dieses Klubs, und er wird dies auch immer bleiben.“ Ehrmann hatte zahlreiche Toptorhüter unter seinen Fittichen. Seine Schützlinge, die er später teils auch mit seinem Nachfolger Sven Höh (36) gemeinsam betreute, wurden von den Lauterern teils mit Millionengewinnen weitertransferiert.
Ehrmann betonte in der Erklärung: „Ich habe dem FCK so viel zu verdanken und bin stolz, Teil dieses einzigartigen Klubs gewesen zu sein und bleiben zu dürfen. Dieser Verein und seine großartigen Fans werden immer eine absolute Herzensangelegenheit für mich bleiben.“