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Der zukünftige Rhein-Neckar Löwe: Romain Lagarde.
Der zukünftige Rhein-Neckar Löwe: Romain Lagarde.

«Mannheim.» Großartiges Spiel, irres Tempo, tolle Tore: Die Rhein-Neckar Löwen haben gestern Abend das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen HBC Nantes 34:32 (18:16) gewonnen. Obwohl die Löwen eines der besten Saisonspiele zeigten, sprang kein komfortabler Vorsprung heraus. Das Rückspiel ist am Samstag in einer Woche um 19 Uhr.

„Wir müssen sehen, dass wir in Nantes weniger Tore kassieren, sonst wird es schwierig. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner mit zwei Toren Unterschied gewonnen. Wir haben viele Dinge sehr gut gemacht“, resümierte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Es war ein langer Weg. Ein Weg mit Hindernissen und Rückschlägen. Aber in der 20. Minute war es endlich soweit – da hatten die Löwen das französische Spitzenteam eingeholt. 10:10 hieß es, endlich. Von der ersten Minute an rannten die Gastgeber dem Rückstand hinterher, zeitweilig betrug er drei Tore. Die Löwen wurden nervös, Andy Schmid packte schon nach knapp einer Viertelstunde die Brechstange aus. Nantes spielte es klasse, herausragend vor der Pause: der künftige Löwe Romain Lagarde, der da seine fünf Tore markierte. Nach der Pause ging ihm etwas die Luft aus. Die Löwen taten sich 20 Minuten schwer, sie lebten von dem unglaublichen Jannik Kohlbacher am Kreis, der am Ende auf elf Tore kam – und sie profitierten von zwei Wechseln: Mikael Appelgren ging für Andreas Palicka ins Tor, hielt besser. Ein Raunen ging durch die Zuschauer, als der fast zwei Monate verletzte Steffen Fäth in der 20. Minute das Feld betrat. Seit der WM hat er wegen einer Hüftverletzung nicht mehr gespielt, gestern erzielte er in der 28. Minute die erste Führung zum 16:15 und das 18:16 kurz vor dem Halbzeitpfiff. Zwei Weckrufe. „Ich habe zweimal mittrainiert, bin vor allem froh, dass meine Leidenszeit vorbei ist“, sagte Fäth. 18:16 – die Führung zur Pause war ein ganz klein wenig schmeichelhaft. Aber sie machte den Löwen Mut. Und der deutsche Pokalsieger hielt das Tempo hoch, Nantes hatte Schwierigkeiten, den Handball-Spurt mitzugehen. Angetrieben von Spielmacher Andy Schmid drückten die Löwen aufs Tempo. Sie ließen einfach nicht locker, spielten mit Herz und Leidenschaft und viel Wille. Ihnen gelangen wunderschöne Tore. In der 52. Minute sah es sehr gut aus, da führte das Team 31:26. Doch ein Abspielfehler von Mads Mensah Larsen, der auch noch eine Zeitstrafe kassiert – und Nantes verkürzte wieder. Olivier Nyokas sorgte für Unruhe. Auch die Strafe für Filip Taleski tat weh. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, die Abwehr muss stabiler werden, wir müssen einfache Gegentore vermeiden“, sagte Kreisläufer Jannik Kohlbacher, der Mann des Abends. so spielten sie Rhein-Neckar Löwen: Palicka, Appelgren - Petersson (3), Schmid (8/2), Mensah Larsen - Groetzki (2), Sigurdsson (4) - Kohlbacher (11) - Guardiola (2), Abutovic, Fäth (2), Lipovina (2), Taleski HBC Nantes: Siffert, Bonnefoi - Lazarov (2), Gurbindo (6), Lagarde (5) - Balaguer (1), Rivera (4/2) - Tournat (3) - Feliho, Pechmalbec (3), Nyokas (7), Emonet (1), Delecroix Spielfilm: 2:4 (6.), 5:8 (12.), 10:10 (20.), 12:14 (24.), 21:18 (35.), 25:22 (41.), 28:25 (48.), 31:26 (52.), 31:29 (57.) - Siebenmeter: 2/2 - 2/2 - Zeitstrafen: 5/1 - Beste Spieler: Kohlbacher, Schmid, Appelgren - Nyokas, Gurbindo, Lagarde - Zuschauer: 5417 - Schiedsrichter: Marin/Serradilla (Spanien).

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