Leichtathletik Lisa Ryzih sagt ihre Olympiateilnahme ab

Lisa Ryzih bei der WM 2017 in London.
Lisa Ryzih bei der WM 2017 in London.

Stabhochspringerin Lisa Ryzih hat ihre Nominierung für die Olympischen Spiele in Tokio storniert. Nach langen reiflichen Überlegungen kam sie zu dem Schluss, dass sie aus gesundheitlichen Grünen nicht starten kann. „Es sind Rückenprobleme, die mich an meiner vollen Leistungsfähigkeit hindern. Und so kann ich nicht in Tokio antreten, das geht nicht“, sagte sie im Interview mit der RHEINPFALZ. „Ich war nie der Typ mit vielen Wettkämpfen im Vorfeld einer Meisterschaft. Das hätte ich schon hinbekommen, auf den Punkt die Leistung abzurufen. Aber der Körper lässt das nicht zu“, sagte sie.

Sie weiß, dass sie für den wichtigsten Wettkampf, die Olympischen Spiele, nicht fit ist. Ihr Gefühlslage schildert sie als „schlimm, sehr schlimm“. Sie musste die schwerste Entscheidung in ihrem sportlichen Leben treffen. „In so einer Situation war ich noch nie. Im Team haben fünf Jahre lang darauf hingearbeitet. Die Doktorarbeit, der Playboy, das lief nebenher. Das Shooting war an einem Tag gemacht, es gab zwei Tage, zum Glück positives, Feedback zur Veröffentlichung und dann war das auch wieder erledigt gewesen. Sport und Olympia standen immer an erster Stelle. Allerdings schaffe ich es jetzt nicht über die Ziellinie zu kommen, das ist hart“, sagte die 32-Jährige vom ABC Ludwigshafen, die in 14 Finals bei internationalen Meisterschaften stand und bei Europameisterschaften Silber und Bronze gewann.

Zu einem Interview mit Lisa Ryzih über ihre Absage geht es hier.

Zur Person

Lisa Ryzih ist am 27. September 1988 in Omsk/Sowjetunion geboren, kam 1992 mit ihrer Familie nach Ulm. Gemeinsam mit Vater Wladimir, Mutter Katja und Schwester Nastja, die 1999 Hallen-Weltmeisterin im Stabhochsprung war, zogen sie nach Zweibrücken und später nach Grünstadt-Sausenheim.

Sie war Stabhochsprung-Weltmeisterin in der Jugend (2003) und bei den Junioren (2004) und Europameisterin in der U23-Klasse (2009). Sie gewann Silber (2016) und Bronze (2010) bei Europameisterschaften und Silber bei Hallen-Europameisterschaften (2017), war zehn Mal deutsche Meisterin. Ihre Bestleistungen stehen bei 4,75 Meter (Halle) und 4,73 Meter (Freiluft).

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