Sport kommentar: Werkself pfuscht sich in die Krise
Bayer 04 Leverkusen steht vor der Aufnahme auf der Intensivstation der Bundesliga. „Notarzt“ Korkut kann den Patienten nicht kurieren.
Die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bundesliga heißt Werder Bremen. Die Hanseaten sind seit zehn Spielen ungeschlagen, haben in dieser Phase 26 von 30 möglichen Punkten gehamstert. Mit drei Niederlagen waren die Werderaner ins neue Jahr gestartet, der Trainerstuhl Alexander Nouris wackelte natürlich – aber die Klub-Bosse Marco Bode und Frank Baumann bewahrten Ruhe. Und hielten am Trainer fest, den Ex-Kapitän Baumann „ein Trainertalent“ nennt. Am Anfang der Erfolgsserie stand nach dem 2:0 in Mainz der 2:1-Duselsieg in Wolfsburg. Auf einmal lief’s. Felix Wiedwald, vorher als einer der Hauptschuldigen des Tiefgangs ausgedeutet, wurde im Werder-Tor zu einem Fixpunkt des Aufschwungs. Jetzt darf von der Reise nach Europa geträumt werden ... Weil Bayer Leverkusen fürchtete, die Chancen auf die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb zu vergurken, wurde Trainer Roger Schmidt in bezahlten Urlaub geschickt. Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft der Werkself soll – trotz eines eigens engagierten Moderators – längst nicht mehr gestimmt haben. Nun wird von guter Stimmung gesprochen, der Spielerversteher Tayfun Korkut erfährt von vielen Seiten Zuspruch, aber seine Punktbilanz ist desaströs: sieben Spiele, sechs Punkte. 21 hätte es geben können! Statt von Europa zu faseln, heißt es für Bayer 04 mit seinem teuren Ensemble von Stars und Hochbegabten, gegen den Abstieg zu kämpfen. Nur spielen reicht nicht. Die nächste Hausaufgabe für Bayer 04 ist bei vier Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz brisant, drei Punkte sind dringend erforderlich: Schalke 04 kommt am Freitag.