Sport Kalender: Handballer holen 2007 den WM-Titel

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Ein Jahr nach der begeisternden Fußball-Weltmeisterschaft, in der Folge als Sommermärchen bezeichnet, hatte der sportbegeisterte Teil der deutschen Bevölkerung schon wieder Anlass zur Freude. Nach Platz drei bei den Fußballern holten die Handballer bei der Heim-Weltmeisterschaft tatsächlich den Titel. Im Finale besiegte das Team von Heiner Brand in der Kölner Arena Polen mit 29:24. Im Gedächtnis haften blieb nicht nur der Sieg, sondern auch die Jubelarien, dabei schmückten sich die deutschen Spieler fast ausnahmslos mit einem Schnauzer Marke Heiner Brand. Damit huldigten die Asse ihrem Bundestrainer, der für viele Jahre das Gesicht des deutschen Handballs war. Heiner Brand war, klar, der Erfolgsschmied. „Ich habe die vollen Tribünen mit dem schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer noch vor mir. Und natürlich meine Spieler, die alle mit angeklebten schwarzen Schnauzbärten zur Siegerehrung kamen. Das waren sehr emotionale Momente“, erinnerte er sich. Das Finale war gemessen an den vorherigen Spielen gar nicht mal so aufregend. Es gab eine kurze Phase, in dem die Polen herankamen, doch in den letzten Minuten spielte es die deutsche Mannschaft sicher zu Ende.

Viertelfinale und Halbfinale unglaublich spannend

Das Viertelfinale und das Halbfinale war unglaublich spannend. Was waren das für Zitterpartien. Zunächst wurde Titelverteidiger Spanien mit 27:25 aus dem Turnier gekegelt, dann gab es noch eine Steigerung: Das Team bezwang Frankreich nach zweimaliger Verlängerung mit 32:31. Einer der Erfolgsgaranten war Torhüter Henning Fritz. „Wir mussten erst einmal die Fans für uns gewinnen, was zunächst nicht gelang, weil wir nicht so gut gespielt haben. Als uns das geglückt ist, wurden wir getragen von der Atmosphäre“, betonte Fritz.

Rückholaktion mit Schwarzer

Wie das Turnierleben so spielt: Kreisläufer Christian Schwarzer hatte es sich schon auf seinem TV-Kommentatoren-Platz gemütlich gemacht, als ihn der Ruf von Heiner Brand ereilte: Schwarzer rückte in den Kader, weil sich Andrej Klimovets verletzte. Und Schwarzer sollte ein ganz wertvoller Bestandteil der Mannschaft werden. Noch heute sind einige der Asse von damals aktiv: Holger Glandorf in Flensburg, Johannes Bitter in Stuttgart, Carsten Lichtlein und Michael Haaß in Erlangen und Michael Kraus in Bietigheim. Der große Oleg Velyky ist leider schon verstorben. Der Kalender DIE RHEINPFALZ feiert in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag, 365 Tage lang. In diesem Kalender erinnern wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, jeden Tag an ein besonderes Ereignis oder eine ungewöhnliche Geschichte aus den vergangenen 75 Jahren.

Trainer Heiner Brand jubelt auf dem Rücken von Lars Kaufmann.
Trainer Heiner Brand jubelt auf dem Rücken von Lars Kaufmann. Foto: dpa
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