Sport Im Abstiegsstrudel

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Leverkusen. Bayer Leverkusen taumelt nach dem gestrigen Heim-Debakel immer tiefer in den Abstiegsstrudel – aber ein erneuter Trainerwechsel scheint ausgeschlossen. Die Rheinländer kassierten durch das 1:4 (0:3) gegen Schalke 04 gestern die höchste Bundesliga-Heimniederlage seit 33 Jahren.

Dass der nur bis zum Saisonende verpflichtete Trainer Tayfun Korkut die Mannschaft in den letzten drei Spielen weiter betreut, steht jedoch außer Frage. Einen erneuten Trainerwechsel wird es nicht geben, betonte Bayer-Sportchef Rudi Völler nach der Partie. „Der Wille war da, wir haben es aber nicht rübergebracht“, meinte er. Die Schalker hoffen derweil nun wieder auf die Qualifikation für die Europa League. Winter-Neuzugang Guido Burgstaller mit seinen Saisontoren Nummer sieben und acht (6. und 50.) sowie Benedikt Höwedes (10.) und Alessandro Schöpf (18.) erzielten die Tore. Für Bayer konnte nur noch Stefan Kießling verkürzen (69.). Die Bayer-Hintermannschaft zeigte im ersten Durchgang Auflösungserscheinungen. Ein ums andere Mal hebelten die Gäste mit präzisen Kontern die Abwehr der Gastgeber aus. In dieser Verfassung muss sich Bayer ernsthaft Sorgen um den Klassenverbleib machen, ein Plakat mit der Aufschrift „Willkommen im Abstiegskampf“ sprach Bände. Zwar gehörte Bayer durch Jung-Nationalspieler Brandt nach 37 Sekunden die erste Torchance, doch danach drehte Schalke groß auf. Nach einem feinen Steilpass von Nabil Bentaleb legte Leon Goretzka den Treffer von Burgstaller mustergültig auf. „Das erste Tor hat uns gut getan“, meinte Schalkes Trainer Markus Weinzierl. Nur vier Minuten später konnte Kapitän Höwedes nach Ecke von Schöpf unbedrängt einköpfen. Erschwerend kam für Bayer hinzu, dass in dieser Phase Abwehrchef Ömer Toprak außerhalb des Spielfelds behandelt und kurz darauf gegen Jonathan Tah auch ausgewechselt wurde. Für Tah war es nach auskuriertem Muskelfaserriss das erste Spiel seit dem 3. Februar. Für den Youngster ein undankbares Comeback, denn kurz vor seiner Einwechslung hatte Schöpf bereits das dritte Schalker Tor erzielt. Der Österreicher traf aus kurzer Entfernung, nachdem Bernd Leno zweimal gegen Goretzka glänzend pariert hatte. Leverkusens Sportchef Rudi Völler suchte noch vor der Halbzeit den Innenraum auf, um auf die Mannschaft einzuwirken. Auch dem früheren DFB-Teamchef ist längst klar geworden, dass es für Leverkusen ums sportliche Überleben geht. Der zweite Durchgang begann wie der erste. Bayer startete wieder mit einer Großchance (Karim Bellarabi), doch das Tor fiel auf der Gegenseite. Nach einem Freistoß von Schöpf konnte Burgstaller ungehindert einschießen. Danach leerten sich die Leverkusener Ränge schnell. Viele Fans bekamen den Treffer von Kießling nicht mehr mit. So spielten sie Bayer Leverkusen: Leno - Hilbert (46. Wendell), Jedvaj, Toprak (20. Tah), Henrichs - Aranguiz, Kampl - Bellarabi, Brandt (86. Mehmedi) - Kießling, Volland FC Schalke 04: Fährmann - Coke, Höwedes, Badstuber, Kolasinac (74. Aogo) - Stambouli, Bentaleb (83. Riether) - Schöpf, Goretzka, Caligiuri - Burgstaller Tore: 0:1 Burgstaller (6.), 0:2 Höwedes (10.), 0:3 Schöpf (18.), 0:4 Burgstaller (50.), 1:4 Kießling (69.) - Gelbe Karten: Bellarabi (4), Kampl (4), Hilbert (2) - Beste Spieler: Bellarabi - Stambouli, Goretzka, Burgstaller - Zuschauer: 30.210 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Fritz (Korb). |dpa

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