Sport HSV zeigt sein bestes Saisonspiel

Hamburg. Der Hamburger SV baute gestern Abend seine erfolgreiche Heimserie auf sieben Partien ohne Niederlage aus und schlug die bis dahin stärkste Rückrunden-Mannschaft Borussia Mönchengladbach mit 2:1 (1:1).
„Das war unser bestes Pressing-Spiel der Saison“, sagte HSV-Coach Markus Gisdol. Den Hamburgern ist somit die Revanche für die Pokal-Niederlage gegen denselben Gegner elf Tage zuvor gelungen. Gladbachs Trainer Dieter Hecking musste zwischen den Europa-League-Spielen gegen Schalke einige Veränderungen vornehmen. Vor allem fehlte ihm sein Sturmduo Lars Stindl (muskuläre Probleme) und Raffael (Grippe). HSV-Coach Gisdol musste lediglich auf Nicolai Müller (Magen-Darm-Grippe) verzichten. Nach gemächlicher Anfangsphase setzten die Gäste den ersten Hieb. Eine maßgerechte Freistoß-Flanke von Oscar Wendt wuchtete Andreas Christensen per Kopf ins Hamburger Tor (22.). Der HSV nur kurz geschockt, aber zweimal im Pech: Die Treffer von Bobby Wood (26.) und Lewis Holtby (35.). wurden jeweils wegen Abseits nicht anerkannt. Ganz eindeutig dann der Hamburger Ausgleich. Filip Kostic setzte sich nach einer Diekmeier-Flanke in der Luft gegen Nico Elvedi durch – das 1:1 (36.). HSV-Spieler erkundigten sich bei Schiedsrichter Aytekin angesäuert, ob er diesen Treffer denn nun endlich zulassen würde. Der Unparteiische, der bei allen fraglichen Szenen richtig lag, tat es. Allerdings: Mönchengladbach hätte zur Pause führen müssen. Doch sowohl Josip Drmic (29.) als auch Patrick Herrmann (44.) scheiterten an Keeper René Adler. „Diese Szenen waren die Schlüsselmomente“, meinte Gäste-Trainer Dieter Hecking. „Trotzdem hat gerade Drmic ein gutes Spiel gezeigt. Er war lange verletzt. Mit seiner Leistung war ich absolut einverstanden.“ In der zweiten Halbzeit spielte nur noch der HSV. Der Kräfteverschleiß war den Borussen anzumerken. Ekdal, Wood und Sakai scheiterten noch an Yann Sommer, aber zehn Minuten vor dem Ende war es so weit: Eine Vorlage von Kostic wuchtete Bobby Wood aus fünf Metern ins Tor. „Das fühlt sich total gut an“, sagte HSV-Spielmacher Aaron Hunt. Und wieder haben die Hamburger zum Abschluss des Spieltages, nachdem viele Konkurrenten vorher gepunktet haben, dem Druck standgehalten. Torwart René Adler hatte eine einleuchtende Erklärung: „Ich stelle mir sowieso immer vor, dass unsere Konkurrenten alles gewinnen. Dann haben wir kein Problem mit der Ansetzung am Sonntagabend.“ Dieter Hecking resümierte: „Vor einigen Tagen haben wir hier gewonnen – jetzt hat der HSV gewonnen. Und er hat verdient gewonnen. Das müssen wir akzeptieren und tun es auch.“ Ob am Donnerstag im Europa-League-Rückspiel gegen Schalke wieder sein etatmäßiges Sturmduo fit ist, konnte er nicht beantworten. Klar scheint zu sein: Mit Stindl und Raffael hätte sich Mönchengladbach die vielen Chancen wohl nicht entgehen lassen. So spielten sie Hamburger SV: Adler - Diekmeier, Jung, Papadopoulos, Ostrzolek - Sakai, Ekdal - Hunt (90. Lasogga), Holtby (70. Gregoritsch), Kostic (87. Douglas Santos) - Wood Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi (77. Jantschke), Christensen, Vestergaard, Wendt - Kramer, Strobl - Herrmann (67. Hahn), Hofmann (57. Johnson) - Dahoud, Drmic Tore: 0:1 Christensen (22.), 1:1 Kostic (36.), 2:1 Wood (80.) - Gelbe Karten: Papadopoulos (4) - Strobl (5/1), Herrmann - Beste Spieler: Adler, Wood - Wendt, Christensen - Zuschauer: 52.501 - Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach).
