Sport Holpriger Weg
Trainer Tayfun Korkut arbeitet mit dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern nach drei Nullnummern in Serie hart an einer besseren Chancenverwertung. Die Offensive steht in der Pflicht.
„Es kann sein, dass du nur eine Chance bekommst – die musst du nutzen, Jacques!“ Tayfun Korkut, der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, ruft diesen Satz laut über den Trainingsplatz in Richtung seines Angreifers Jacques Zoua. Er ist aber auch auf dessen Stürmerkollegen Osayamen Osawe, Lukas Görtler und Robert Glatzel gemünzt. Korkut ist in den Tagen vor dem letzten Hinrundenspiel seiner Lauterer, das am Montag (20.15 Uhr) beim 1. FC Nürnberg steigt, ganz und gar nicht zufrieden mit der Torausbeute seines Teams. Kein Wunder. Dreimal hintereinander hat der FCK nun gegen Abstiegskandidaten 0:0 gespielt, bei der ganz schwachen Partie am vergangenen Samstag gegen Aue die ohnehin nicht gerade euphorisch gestimmten Fans tüchtig verärgert. Die Lauterer weisen ein sehr kurioses Torverhältnis auf: Zehn erzielte Treffer sind der schlechteste Wert der Liga, die nur 13 Gegentreffer nach 16 Spielen bedeuten den besten Wert der aktuellen Zweitliga-Tabelle. Auf dem Papier stellt der FCK die schwächste Offensive und die beste Defensive. Der vordere Wert soll sich schleunigst verändern, der hintere so lange wie möglich nicht. Das hat Trainer Korkut seinen Schützlingen noch einmal deutlich gesagt vor der letzten Zweitliga-Partie 2016 morgen bei den stark besetzten, aber oft auch enttäuschenden Nürnbergern. Im Training gestern ist der angeschlagene FCK-Kapitän Daniel Halfar, der mit seiner Leistung zuletzt gar nicht zufrieden war, vorsichtshalber kürzergetreten. Für die Roten Teufel geht es morgen darum, sich mit dem positiven Gefühl in die Winterpause zu verabschieden, nicht wieder in die unmittelbare Nähe der Abstiegszone gerutscht zu sein. „Es ist das letzte Spiel des Jahres, die letzte Möglichkeit, drei Punkte zu holen. Wir wollen kämpfen und alles geben, um zu gewinnen“, betont Zoua, der noch hofft, kurz vor Weihnachten in den Kader des kamerunischen Nationalteams für den Afrika-Cup im Januar berufen zu werden. Mitte August hat der FCK das Kraftpaket verpflichtet, auch wegen der Erfahrung die Zoua mitbringt. Die Erwartungen an den ehemaligen Erstliga-Stürmer des Hamburger SV lassen sich ansonsten leicht definieren – der kamerunische Nationalspieler ist geholt worden, um Tore zu erzielen. Allerdings ist da was dazwischengekommen – wie so oft im Leben. Just drei Tage nach dem 3:0-Heimsieg der Lauterer gegen Dresden und den zwei Treffern, die Zoua dazu beisteuerte, verletzte sich der Stürmer. Ausgerechnet beim Versuch, ein Tor zu machen: Sein Hackentrick beim 0:3 in Heidenheim zog eine lange Zwangspause wegen einer Muskelverletzung im Bein nach sich. Fast zwei Monate konnte Zoua kein Spiel machen, es blieb bei seinen zwei Toren. Nach einem Kurzeinsatz am 21. November in der Schlussphase des 1:1 bei 1860 München hat der 25-Jährige sechs Tage später gegen Karlsruhe als Joker zugeschlagen. Sofort nach seiner Einwechslung köpfte er eine Freistoßflanke Zoltan Stiebers ein. Doch der Treffer wurde vom Schiedsrichter nicht gegeben; eine sehr fragwürdige Abseits-Entscheidung. Zoua will sie am liebsten ganz schnell vergessen machen – mit möglichst viel Toren.