Sport Harte Arbeit für gute Argumente

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Kaiserslautern. Als Jeff Strasser am 27. April 2002 beim 1. FC Kaiserslautern verabschiedet wurde, präsentierte der Anhang auf der Westtribüne vor dem 4:0 gegen Energie Cottbus eine Banderole. Auf dieser stand: „Spieler kommen und gehen, ein bisschen Jeff bleibt immer.“ Der einsatzfreudige Linksfuß, heute 41 Jahre alt, wurde geschätzt. Solche Meriten muss sich Strassers luxemburgischer Landsmann Maurice Deville erst noch verdienen.

In einer Kategorie ist Deville schon jetzt Spitzenklasse: Bei seinen 14 Einwechslungen in dieser Saison erzielte er vier Tore, der Jahresbestwert für einen Zweitliga-Reservisten. Beim 2:0 gegen den MSV Duisburg traf er am 13. Dezember erstmals im eigenen Stadion. Deville firmiert als König der Joker. Er freut sich über diesen Titel. Ebenso selbstverständlich möchte er endlich in der Lauterer Anfangself auf den Rasen marschieren. Im günstigsten Falle schon zur Wiederaufnahme der Saison am 5. Februar gegen Union Berlin. Ein Kreis könnte sich schließen: In der Hinrunde tauschte ihn der damalige Trainer Kosta Runjaic an der Alten Försterei ein, Deville dankte für das Debüt mit dem Tor zum 2:2-Endstand. „Das ist mein absolutes Ziel, ich will mich in die Stammelf kämpfen“, sagte Deville gestern nach der knapp zweistündigen Einheit am Morgen, „ich will dem Trainer alle Argumente geben, dass er nicht mehr auf mich verzichten kann.“ Deville besuchte schon als Bub den Betzenberg. An Jahr und Alter kann er sich nicht entsinnen, es muss zwischen 1999 und 2002 gewesen sein. Vater Maurice, ein ehemaliger Profifußballer, nahm den Spross mit zum Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg. Eingeladen hatte damals der befreundete Jeff Strasser, der in Kaiserslautern zurzeit den letzten Teil eines für die Fußballlehrer-Lizenz notwendigen Praktikums absolviert. Die Prüfung will Strasser in diesem Jahr ablegen. Die B- und die A-Lizenz hatte er vorher ebenso beim Deutschen Fußball-Bund erworben, letztere genügt, um den luxemburgischen Erstligisten CS Fola Esch zu instruieren. Strasser ist permanent beschäftigt. „Es ist ein hartes, aber auch erfahrungsreiches Jahr“, sagt er, „es war immer mein Wunsch, als Trainer die höchste Qualifikation zu erreichen – um eines Tages ins Profigeschäft zurückzukehren.“ Durch seine Tätigkeit beim FCK und den persönlichen Kontakt ist Strasser über Devilles Entwicklung bestens im Bilde. Den Schritt des Stürmers 2013 vom SV Elversberg zum 1. FC Saarbrücken habe er als knifflig empfunden, „ich dachte, dieser Wechsel sei nicht fördernd, die Karriere könnte einen Knick bekommen, er hätte in der Dritten Liga weiterspielen können“. In der Tat landete der einst von Verletzungen geplagte Deville im Saarbrücker Oberliga-Trupp. Umso froher stimmte es Strasser, dass Deville ein Jahr später in Kaiserslautern angeheuert hat. „Er ist langsam dabei, sich in der Mannschaft zu etablieren. Er muss hart dafür arbeiten, dass der Trainer nicht mehr an ihm vorbeikommt. Wohin sein Weg geht, liegt allein an ihm. Im Moment stehen ihm viele Türen offen.“ Den Status des verlässlich Tore erzielenden Reservisten soll Deville als aufbauend empfinden. „Ich habe ihm gesagt: ’Es geht immer auch darum, dass man für etwas steht’. Im Moment steht er eben dafür, dass er trifft, wenn er eingewechselt wird. Darüber kann er sich freuen.“ Strasser bescheinigt Deville ein gutes Vorankommen. Und der junge Mann weiß selbst, was er verbessern muss. Er könne noch abgezockter werden, sagt er, noch mehr das Eins gegen Eins suchen, müsse öfter den Ball einfach mal am Gegenspieler vorbeilegen und abschließen. Schnell genug dafür ist er ja.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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