Fussball Glücklicher Sieg in Hoffenheim kaschiert Probleme des BVB

Angeschlagen: BVB-Star Erling Haaland schied vorzeitig aus.
Angeschlagen: BVB-Star Erling Haaland schied vorzeitig aus.

Ein schmeichelhafter 3:2-Sieg bei 1899 Hoffenheim und salbende Worte des Chefs in Richtung des angeschlagenen Erling Haaland haben die Probleme von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund kaschiert. Erst einmal.

Nachdem Erling Haaland in Badelatschen und Trainingsanzug in die Kabine gehumpelt war, hatte der angeschlagene Stürmerstar von Borussia Dortmund immerhin noch Kraft für einen martialischen Post. „Schwere Schlacht heute – wir haben bis zum Schluss gekämpft“, ließ Haaland seine Fans nach dem glücklichen 3:2 (1:1) bei 1899 Hoffenheim in den sozialen Netzwerken wissen.

Haaland selbst hatte allerdings gar nicht bis zum Ende gekämpft. Der 21-Jährige musste in der 63. Minute vom Platz, nachdem er sich an die Leiste gefasst hatte. Wie schwer die Verletzung des Norwegers ist und ob er nach der Ligapause am 6. Februar gegen Bayer Leverkusen auflaufen kann, blieb zunächst im Dunkeln. Die „Bild am Sonntag“ berichtete von einem Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich. Das wollte Marco Rose nicht bestätigen. „Da muss man die Untersuchung abwarten“, sagte der Trainer der Borussen lapidar: „Erling ist angeschlagen.“

Watzke sieht Trendwende

Das galt vor der Partie hinsichtlich einiger Bereiche beim Bundesligisten. Erst sorgten die Verstimmungen rund um die Zukunft Haalands für negative Schlagzeilen, dann kam das blamable Pokal-Aus des Titelverteidigers beim Zweitligisten FC St. Pauli (1:2) dazu. Trotz des Dreiers in Sinsheim und der gewahrten Außenseiterchancen auf die Meisterschaft konnte der durchwachsene Auftritt die Probleme lediglich kaschieren, auch wenn Hans-Joachim Watzke das anders sehen wollte. „Wenn man in Hoffenheim gewinnt, egal wie, ist das immer gut“, sagte der Geschäftsführer.

Richtig gut war es nicht, was die Dortmunder vor den 500 erlaubten Zuschauern zeigten. Die Treffer von Haaland (6.) und Marco Reus (58.) sowie das Eigentor des Hoffenheimers David Raum (66.) reichten zwar für den „schmeichelhaften Sieg“ (Rose), 1899 hatte jedoch mindestens einen Punkt verdient. Das 100. Pflichtspieltor von Andrej Kramaric (45.+1) und der Treffer von Georginio Rutter (77.) genügten aber nicht.

„Kein Zerwürfnis“ mit Haaland

Fraglich ist auch, ob die Aussagen Watzkes zur Beruhigung der Lage in Dortmund genügen. Schon vor dem Anpfiff hatte er zu Protokoll gegeben, dass die Unstimmigkeiten mit Haaland hinsichtlich der Entscheidung über einen Wechsel oder Verbleib im Sommer beseitigt worden seien. „Erling hatte das Gefühl, dass in den Medien stand, dass wir ihm ein Ultimatum gesetzt haben, was wir aber nicht gemacht haben“, sagte Watzke: „Wir haben das klar geklärt. Es gibt zwischen uns überhaupt kein Zerwürfnis oder irgendwas.“ Mit Blick auf weitere Verhandlungen gab Watzke an, dass „wir Ideen haben, die wir Erling und seinen Beratern mitteilen wollen – und das werden wir in den nächsten Wochen machen.“

Bei 1899 steht vor allem die Zukunft des Kroaten Andrej Kramaric zur Debatte. Nun sagte der 30-jährige zu den Chancen auf ein Bleiben: „Ich denke ganz positiv. Ich kann auch ehrlich sagen, dass wir reden. Es ist möglich, dass ich bleibe.“

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