Nachruf Gerhart Aichert hat im rheinland-pfälzischen Basketball Spuren hinterlassen

Die Jugend lag Gerhart Aichert am Herzen.
Die Jugend lag Gerhart Aichert am Herzen.

„Bei mir ist stets alles im Fluss“, sagte Gerhart Aichert einmal der RHEINPFALZ und traf dabei sein herausragendes Engagement rund um die Korbjagd im Kern. Stillstand gab es nicht bei dem großen Vordenker und Impulsgeber. Seine unermüdliche Kraft, seine Ideen, sein Begeistern für den von ihm so geliebten Basketballsport – all das wird vielen Weggefährten dieser Tage nach dem überraschenden Tod von Gerhart Aichert (80) noch einmal bewusst.

Bis hin zur Goldenen Ehrennadel des Deutschen Basketball-Bundes oder zur Sportplakette des Landes Rheinland-Pfalz wurden ihm alle bedeutenden Ehrungen verliehen. Die zahlreichen Auszeichnungen würdigten seine lange Schaffenskraft im Sport, doch sie waren nie die Antriebsfeder. Die Basis, der Verein, lag dem Basketball-Funktionär am Herzen, ganz besonders die Jugend. Genauer die „Minis“. Das von ihm initiierte rheinland-pfälzische Basketball-Sommercamp mit 100 Jugendlichen, zahlreiche Mini-Festivals und andere Nachwuchsveranstaltungen – die Förderung der Jugend war Aicherts Hauptfokus. Als Präsident des Basketballverbandes Rheinland Pfalz (BVRP, 1988 - 2012) prägte er eine erfolgreiche Entwicklung. Dem Leistungssport gab er mit beharrlicher Förderung der Talente im Land einen wichtigen Schub.

Mit 15 die Liebe zum Basketball entdeckt

Sein Engagement war geschätzt – davon profitierten über fünf Jahrzehnte viele: Der YMCA Worms oder die „Basketballfamilie“ der TSG Maxdorf, die er gründete und der er landesweit ein bekanntes Gesicht gab. Oder der Basketballverband Pfalz mit allen Vereinen, für die er sich stark machte. Landesweit traf er in erster Reihe richtungsweisende Entscheidungen und bundesweit arbeitete er mit viel Herzblut. Als Geschäftsführer der Marketinggesellschaft des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) sorgte Aichert für wichtige Netzwerkarbeit. Beim DBB rief er auch die Initiative „Teamwork“ ins Leben, mit der ehrenamtlich tätige Basketball-Persönlichkeiten eine wichtige Würdigung erlebten.

Mit 15 Jahren entdeckte Aichert seine Liebe zur orangefarbenen Lederkugel, mit 21 begann seine beeindruckende Karriere am „Regiepult“. Zunächst als Spielleiter, dann als Sportwart, ehe er als BVRP-Präsident durchstartete und später deutschlandweit Zeichen setzte. Als Spieler faszinierten ihn die Treffer aus der Distanz. Hätte es damals schon die Dreier-Linie gegeben, viele „Bonuspunkte“ wären ihm gewiss gewesen. Wie bei den Weitwürfen traf er später mit Weitblick Entscheidungen für den Sport. Zuletzt genoss Gerhart Aichert von seinem Domizil in einem Landauer Weinort den Weitblick über das südpfälzische Rebenmeer zur Burg Trifels. Ein Sportler aus Leidenschaft mit vielen Gesichtern und einer Vita, die bei den Basketballern Spuren hinterlassen wird ...

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