Sport Frischer Wind im lauen Sturm
HERXHEIM. Der Kreis schließt sich: Vor einem Jahr stieß Stefan Mugosa im Herxheimer Trainingslager zur Mannschaft des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Nach fünf Monaten auf Leihbasis beim FC Erzgebirge Aue kehrte der Stürmer am Mittwoch zum FCK zurück. Der Neuanfang fand in Herxheim statt.
Mugosa nimmt bei den Roten Teufeln einen zweiten Anlauf. In seinem ersten halben Jahr spielte er nur einmal im Pokal und wenige Minuten im Punktspiel in Nürnberg. In 15 Einsätzen in Aue hat der 23-Jährige aber recht eindrucksvoll nachgewiesen, dass er ein guter Zweitligastürmer mit Perspektive ist – auch wenn die Sachsen am Ende abgestiegen sind. Vier Tore und zwei Torvorlagen stehen in der Bilanz des Angreifers aus Montenegro, der einige eindrucksvolle Spiele bot, aber gut und gerne zehn Tore hätte schießen müssen. „Es ist wirklich schade, dass wir abgestiegen sind. Das lag vor allem auch an der Bilanz der ersten 19 Spiele. Für mich war es dennoch gut – ich habe gespielt, es war aber noch mehr drin als die vier Tore. Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden“, sagt Mugosa, der nun auch seine beiden ersten Länderspiele für Montenegro bestritten hat. Das tut der Seele gut! „Ich habe mich in Aue auch privat wohlgefühlt. Die ganze Mannschaft war in Ordnung“, sagt Mugosa, der im Kroaten Stipe Vucur einen Freund fand, der nun ebenfalls zum FCK gewechselt ist. „Ich habe mich ja in meinem ersten Jahr oft mit Srdjan Lakic getroffen und bin froh, dass Stipe jetzt hier ist“, sagt der Heimkehrer. „Mein Deutsch wird besser“, sagt er. Und stützt sich aber dennoch gerne auf Freund Stipe als Dolmetscher. Der Abwehrriese ist in Salzburg geboren und aufgewachsen. Stefan Mugosa kehrt mit Zuversicht und Selbstvertrauen zurück in die Pfalz. Der 1,88 Meter große Stürmer will es unbedingt packen, er will spielen, er möchte durchstarten. „Für mich ist es jetzt eine andere Situation als vor einem Jahr. Als ich aus Montenegro kam, war es eine große Umstellung auf den Fußball in Deutschland. Das halbe Jahr in Aue hat mir gut getan. Ich konnte mir ein bisschen einen Namen machen“, sagt der torhungrige Stürmer, der in Aue sehr gut mit US-Nationalspieler Bobby Wood harmonierte, der aber wochenlang verletzt pausieren musste. Der Anfang vom Auer Ende ... „Stefan Mugosa ist jetzt körperlich in einem wesentlich besseren Zustand als vor einem Jahr. Er hat durch die Zeit in Aue auch ein gesundes Selbstvertrauen“, anerkennt FCK-Trainer Runjaic. „Es war der richtige Schritt, ihn nach Aue auszuleihen. In Trainer Tommy Stipic hatte er einen Förderer, der total überzeugt von ihm war und ihn immer gebracht hat.“ Wer Stefan Mugosa in seinen ersten vier Monaten beim FCK im Training sah, hätte ihm mehr Einsatzzeit gewünscht. Im Pokalspiel in Wehen bewies er als Joker Nervenstärke, traf im Elfmeterschießen. Als Joker in Nürnberg hätte er fast noch für das 3:3 gesorgt. Im Training gefiel er durch Kaltblütigkeit vor dem Tor. Als der Trainer ihn „nah dran“ sah, verletzte sich Mugosa im Benefizspiel in Rockenhausen und Sebastian Jacob zog in der Stürmer-Hierarchie an ihm vorbei. Jetzt ist Mugosa wieder da. Er ist groß, er ist schnell. Er bewies auch beim 0:0 gegen den FCK am vorletzten Spieltag im Dress von Erzgebirge Aue Klasse. Er hat sich in der Rückwärtsbewegung verbessert, er weiß auf die Flügel auszubrechen. Er ist torgefährlich und hat das Zeug zum Torjäger. Ob 4-4-2 oder 4-3-3 oder auch 4-2-3-1 – Mugosa kann in allen Systemen spielen. Und vorgebaut hat er auch: „Meine Wohnung in Kaiserslautern hab’ ich noch.“