Sport FCK: Dem guten Auftritt folgt die Hüttengaudi
«Kematen.» Stehend dargebrachte Ovationen, als die Spieler des 1. FC Kaiserslautern zum Aufwärmen den Rasen betreten. „Ehrmann, Ehrmann“-Rufe. Das Fritz-Walter-Lied, inbrünstig intoniert. Die Roten Teufel befanden sich gut 450 Kilometer von der Heimat entfernt, was die Fanliebe angeht, durften sie sich jedoch fühlen wie in der Pfalz. Die 0:2 (0:2)-Testspielniederlage am Sonntag in Kematen gegen den Zweitligisten FC Ingolstadt störte darum nicht.
Vor allem, weil der FCK die Vorgaben seines Cheftrainers Michael Frontzeck zu dessen Zufriedenheit umsetzte, sich veritable Chancen erspielte und im zweiten Abschnitt dem Gegner keine solche gestattete. Die Partie entschieden Robert Leipertz in der 31. Spielminute mit einem Freistoß, flach geschossen und direkt verwandelt aus 17 Metern, und Charlison Benschop per Kopf im Anschluss an einen Eckstoß (34.). „Wir haben zwei Standardtreffer bekommen, das ist immer ärgerlich, auch in der Vorbereitung. Aber es sind halt diese Kleinigkeiten, an denen wir in den letzten drei Wochen noch arbeiten können“, relativierte Michael Frontzeck nach dem Abpfiff und ergänzte: „Für die Phase, in der wir sind, war es ein richtig gutes Spiel.“ In der Tat.
FCK-Anhang honoriert kämpferische Mannschaftsleistung
Vor 400 meist dem FCK zugeneigten Betrachtern auf dem bestens präparierten Rasengeläuf des SV Kematen erspielte Frontzecks Elf sich schon in der vierten Minute die erste Gelegenheit. Florian Pick wechselte mit einem weiten Schlag die Flügel, von rechts flankte Christian Kühlwetter nach innen, Theodor Bergmann verzog die Direktabnahme aber ein wenig. Acht Minuten später legte Lukas Spalvis den Ball nach außen auf Kühlwetter, die Hereingabe vermochte Timmy Thiele nicht zu nutzen. Bergmann und Jan Löhmannsröben agierten vor der Pause auf den Sechser-Positionen sehr zupackend, Pick und Kühlwetter auf den Außen; die Viererabwehrkette stand meist stabil. Überhaupt war über die kompletten 90 Minuten die Kampfeslust des FCK offenkundig. Der Anhang bedachte dies mit reichlich Beifall. „Da wächst etwas zusammen, ich hoffe, dass wir das mit Ergebnissen unterlegen können“, sagte Frontzeck auch mit Blick auf die Fans. Özgür Özdemir spielte als einziger Profi 90 Minuten durch, erst auf der rechten, dann auf der linken Innenverteidigerposition. Mit dem Auftritt („Man hat keinen Riesenunterschied gesehen“) war der 23-Jährige ebenso zufrieden wie mit der Unterstützung von draußen: „Grandios, diese Fannähe ist richtig geil.“ Der ehemalige Bielefelder Armine Christoph Hemlein stimmte zu: „Das ist phänomenal. Ich komme aus keinem kleinen Verein, aber das ist noch mal eine andere Hausnummer.“