Sport Fahrstuhl fährt wieder hoch

Hat gerade richtig Spaß am Trainer-Job: Thorsten Koch.
Hat gerade richtig Spaß am Trainer-Job: Thorsten Koch.

«GEROLSHEIM.» Thorsten Koch (44) ist der dritte und sechste Trainer der HSG Eckbachtal seit dem Millennium und freut sich auf sein zehntes Trainerjahr – 2018/19 in der Handball-Oberliga. Beim TuS Heiligenstein hat der überlegene Pfalzliga-Tabellenführer (heute, 18 Uhr) den ersten „Matchball“ für den Titelgewinn. Danach wartet die Aufstiegs-Relegation.

Bei der ersten Qualifikation für die Oberliga 2002 war Koch Spieler von Wolfgang Straßner. 2003 kam Ladislav Cimo. Koch übernahm 2006 in der Pfalzliga und schaffte zweimal den Aufstieg, 2009 und 2012. Beim nächsten Aufstieg 2015 war Hans-Jürgen Schuler Trainer, in der Saison darauf mit Peter Baumann und Karsten Keiser stieg die HSG wieder ab. Zu stark für die Pfalz-, zu schwach für die Oberliga, dieses Urteil haftet der HSG seit Langem an. Baumann, 2008 vom TV Hochdorf gekommen, spielt immer noch. „Wie fühlst du dich?“, fragte Koch ihn nach dem jüngsten 42:34-Sieg in Rodalben, wo er durchspielte, sieben Tore warf. Baumann soll abgewunken haben. Vor allem montags tun die Knochen weh. Koch möchte ihn bei der Mannschaft behalten, in welcher Form auch immer. Vereinbart ist, sich nach der Runde noch mal zusammenzusetzen. Nach dem Oberliga-Abstieg 2013 hatte Koch die Bremse gezogen. Und es genossen, private Termine frei zu vergeben: „Meine Frau musste nicht mehr alleine auf die Geburtstage.“ Drei Jahre pausierte er, nun hat er wieder sehr viel Spaß. Bei seiner Rückkehr 2016 traf er junge Spieler wie Julian Pozywio, Jonas Suchalla und Marco Suchomelli. Thomas Betz habe er nur vom Hörensagen gekannt. Und auch den nächsten Wandel findet Koch hoch spannend. Von zwei Neuzugängen ist einer schon da, Jochen Schloß ist von der HSG Worms zurückgekommen. Torhüter Rouven Hahn (zurück von VTV Mundenheim) wird dazukommen. Jahn Nitz, Jan Wiedemann, Fabian Quandt, David Berger, der über eine Kirchengemeinde ein Jahr in Thailand verbringt, und David Killat drängen aus der Jugend. Koch: „Wenn es einer schafft, vielleicht zwei, das wäre cool.“ Er denkt gerne an 2007 zurück, das Jahr, in dem der TSV Freinsheim in die HSG aufgenommen wurde: „Da durfte ich aus 25 Spielern einen Kader zusammenstellen.“ Ein Linkshänder für den Rückraum wird gesucht. „Ich telefoniere, ich schreibe, es ist nicht einfach“, sagt Koch und deutet Schwierigkeiten in der Region am Eckbach an, an gute Spieler zu kommen, wie sie beispielsweise der TV Offenbach, der 2017 der HSG den ersten Platz streitig machte und sich wohl in der Oberliga halten wird, nicht habe. Wie es diesmal für Eckbachtal in der Oberliga laufen könnte? Noch ist die HSG nicht aufgestiegen. Zwei Heimspiele hat der Pfalzmeister heuer in der Aufstiegsrunde mit drei anderen Aufstiegsberechtigten. „Drin zu bleiben, ist nicht einfach“, weiß Koch. „Vielleicht spielen wir gegen Hochdorf. Schon ein bisschen ,pervers’“. Ob er wieder sieben Spielzeiten lang die HSG trainieren wird? „Solange meine Frau und Familie das unterstützen. Irgendwann kommt mal der Punkt, wieder aufzuhören“, sagt Koch. Aktuell geht es nur um die Pfalzmeisterschaft. Die HSG Eckbachtal spielt heute bei einer von fünf Mannschaften, die, weit hinter ihr, um den zweiten Platz kämpfen. Für Maximilian Schreiber, bislang 127 Treffer, geht es um die Torjägerkrone.

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