Sport „Eulen“ schlagen sich selbst

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Ludwigshafen. Zweite Heimschlappe der Saison für Zweitligist TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Gestern Abend unterlagen die „Eulen“ nach einer miserablen ersten Halbzeit und einer absolut unzulänglichen Chancenauswertung gegen Aufstiegskandidat TuS Nettelstedt-Lübbecke 22:24 (7:10).

19 Würfe benötigten die „Eulen“, um kümmerliche sieben Tore in den ersten 30 Minuten zusammen zu würgen. Mit Zweitliga-Format hatte das absolut nichts zu tun! Hätte Kevin Klier nicht neun Bälle abgewehrt, der Gast dreimal Aluminium getroffen – die TSG wäre schon zur Pause hoffnungslos verloren gewesen. „Ich möchte mich für die schwache erste Halbzeit entschuldigen. Meine Spieler haben in der ersten Halbzeit alles vergessen, was wir uns vorgenommen haben“, sagte TSG-Coach Ben Matschke am Ende. „Das sind dicke, fette Punkte. Hier werden nicht viele gewinnen“, sagte TuS-Trainer Aaron Ziercke nach dem Coup. Dabei begann es sehr ansehnlich für die TSG: Nach einem tollen Zuspiel von Oliver Heß aber traf Kai Dippe die Latte – da waren gerade mal 30 Sekunden gespielt. Es blieb einer der wenigen guten Spielzüge der TSG vor der Pause. Die erste Halbzeit – aus Sicht der Friesenheimer Wildwest-Handball: Fehlschüsse am laufenden Ball, Fehlpässe, Stürmerfouls, technische Fehler. Krass der Fehlpass Heß’, den Jens Bechtloff zum 0:2 nutzte (3.). Ähnlich schlimm der Fehlpass des indisponierten Gunnar Dietrich, den erneut der starke Bechtloff verwertete: 1:4 (12.). Ab der 5. Minute spielte die TSG zwei Minuten mit zwei Mann in Überzahl. Aber Philipp Grimm scheiterte am erstklassigen Torhüter Peter Tatai, lediglich Pascal Durak traf zum 1:2. Da waren schon sechs Minuten vorüber. Spürbar: Heß agierte ohne Selbstvertrauen, reichte den Ball und damit die Verantwortung weiter. Nach der Pause – offenbar durch Matschkes Pausenandacht erwacht – ein anderes Gesicht der „Eulen“. Binnen drei Minuten machten sie aus dem 7:10 ein 10:10. Der junge Alexander Falk mit raffinierter Bogenlampe, Kai Dippe vom Kreis und Grimm mit Siebenmeter ließen Hoffnung keimen. Bitter: Nach neuerlichem Heß-Fehlpass nutzte Lukasz Gierak, der in der 56. Minute nach brutalem Foul an David Schmidt Rot sah, den Gegenstoß zum 10:12 (35.). Noch einmal kämpfte sich die TSG heran, Dippe sorgte nach tollem Klier-Pass und einem feinen Zuspiel Dietrichs für das 14:14 (41.). Pech: Grimm traf beim Stand von 14:15 nur den Innenpfosten, Bechtloff sorgte mit einem Doppelschlag für das 14:17, dann vergab Grimm eine Riesenchance. Nun hatte auch Klier nicht mehr die Form der ersten Halbzeit – das Spiel war verloren, weil der Friesenheimer Rückraum nicht wirklich stattfand. Auch Patrick Weber hämmerte ins Leere: sieben Fehlwürfe, ein Törchen. „Ich kann mich an meinen vier Toren nicht wirklich freuen. Acht technische Fehler in der ersten Halbzeit waren einfach zu viel“, sagte Alexander Falk, der eine optimale Wurfausbeute hatte. „Wir konnten in der zweiten Halbzeit den Schwung der ersten Minuten leider nicht aufrechterhalten“, bedauerte Torhüter Klier, der insgesamt 15 Würfe entschärfte. So spielten sie TSG Lu-Friesenheim: Klier - Heß (2), Feld (1), Dietrich (1) - Durak (1), Grimm (2/2) - Dippe (3) – Schmidt (1), Slaninka (3), Weber (1), Djozic (3/1), Kirchenbauer, Falk (4) TuS N-Lübbecke: Tatai, Blazicko - Zetterman (7/3), Hövels (2), Kaleb (3) - Gruszka, Bechtloff (5) - Torbrügge (2) - Gierak (2), Tauabo (3), Genz, Remer Spielfilm: 0:2, 1:3, 2:5, 3:7 (19. Minute), 5:9, 7:10 (Halbzeit), 10:10 (33.), 10:12, 14:14, 14:18, 16:21, 19:21 (53.), 20:23, 22:24 (Endstand) - Siebenmeter: 3/3 - 4/1 - Zeitstrafen: 6:5 - Rote Karte: Gierak (56.) - Beste Spieler: Klier, Falk, Slaninka - Zetterman, Bechtloff, Tatai - Zuschauer: 1483 - Schiedsrichter: Andreas Pritschow/Marcus Pritschow (Leinfelden/Degerloch).

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