Sport „Eulen“ lassen Federn
Ludwigshafen. Erste Heimniederlage, zweite Niederlage in Folge: Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim unterlag gestern Abend vor 2015 Zuschauern der SG BBM Bietigheim. Der Tabellenführer war besser, war cleverer, zeigte, warum er auch das siebte Spiel in Folge gewann, jetzt 14:0 Punkte auf dem Konto weiß.
BBM-Trainer Hartmut Mayerhoffer stapelte auch nach dem Sieg in der Friedrich-Eberthalle tief: „Unser Ziel ist ein Platz im vorderen Tabellendrittel.“ Seine clevere Mannschaft aber spielte wie ein Bundesliga-Anwärter. Getragen wurde der Spitzenreiter von Aron Edvardsson, einem Top-Torhüter, der bei fünf Aluminiumtreffern auch noch das Glück gepachtet hatte, aber auch 15 Würfe entschärfte. Mit seiner Klasse und Präsenz erwies sich der Isländer bei Tempogegenstößen von Philipp Grimm (12. Minute) und Pascal Durak (3., 15.) als Stoppschild, zog den Angreifern der TSG so früh den Nerv. Und wurde immer wieder zum Ausgangspunkt von zumeist eiskalt vollendeten Gegenstößen. Herausragend agierte Gerdas Barbarskas als Spielmacher und Torschütze. Kapitän Grimm hielt die TSG im Spiel, weil er alle sechs Siebenmeter verwandelte, eiskalt und mit erstaunlich großem Wurfrepertoire. Aber aus dem Spiel heraus blieben alle vier eingesetzten Außen (Grimm und Denni Djozic links, Durak und Alexander Falk rechts) ohne Tor. Jan Döll, der Rechtsaußen der Bietigheimer, traf fünfmal, Linksaußen Jonathan Scholz viermal. Gegen die Schnellangriffe fand die TSG zu selten ein probates Gegenmittel. „Das Torhüter-Plus war heute bei Bietigheim. Das Außergewöhnliche hat bei uns gefehlt“, konstatierte TSG-Trainer Ben Matschke und gestand: „Der Sieg der Bietigheimer geht absolut in Ordnung.“ „Nur elf Tore in der zweiten Halbzeit, das ist zu wenig. Wir sind an einer starken Abwehr und einem überragenden Torhüter gescheitert“, meinte Patrick Weber, der zehn tolle Tore warf, aber auch sieben Fehlversuche verbuchte. Was auch daran lag, dass selbst ein Routinier wie Gunnar Dietrich die Verantwortung zum Abschluss zu oft auf Weber übertrug. „Wir haben ähnliche Fehler wie letzte Woche bei der Niederlage in Leutershausen gemacht. Wir wollten zu viel erzwingen. Wir spielen nicht diszipliniert genug. Ich bekomme als Außen so gut wie keine Bälle“, haderte Grimm mit Fug und Recht. Der Rückraum mit dem angeschlagen in die Partie gegangenen Spielmacher Alexander Feld war zu wenig kreativ, im Abschluss kam vom unglücklich agierenden Dietrich und von Oliver Heß viel zu wenig. Auch David Schmidt prallte mit seinen Wurfversuchen zu oft ab. Kreisläufer Kai Dippe erarbeitete wohl vier der sechs Siebenmeter, scheiterte mit zwei Würfen, blieb ohne Tor – was auch der erstklassige Abwehrleistung der Bietigheimer geschuldet war. So spielten sie TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Klier (26. Peribonio, 51. Klier) - Heß, Feld (4), Dietrich (2) - Durak, Grimm (6/6) - Dippe – Slaninka (1), David Schmidt (3), Weber (10), Falk, Djozic SG BBM Bietigheim: Edvardsson (Ebner bei einem Siebenmeter) - Dalhaus, Haller (4), Barbarskas (6) - Döll (5), Scholz (4) - Rentschler (3) – Emrich (1), Barthe (4), Valentin Schmidt (2/2) Spielfilm: 0:2, 4:3 (11. Minute), 6:5, 6:7, 8:11, 15:15 (Halbzeit), 15:17, 19:19 (41.), 21:25 (51.), 24:25 (57.), 25:27, 26:29 (Endstand) - Zeitstrafen: 3.3 - Siebenmeter: 6/6 - 2/2) - Beste Spieler: Weber - Edvardsson, Babarskas, Scholz, Döll - Zuschauer: 2015 - Schiedsrichter: Köppl/Regner (Bingen). |zkk/nau