Sport Es reicht wieder nur zum Trostpreis
KAISERSLAUTERN (huzl/osp/zkk). Eine gute Saison hat Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern mit einer doppelten Enttäuschung beendet: Der Traum von der Rückkehr in die Bundesliga ist geplatzt, im Saisonfinale kam der FCK im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Meister FC Ingolstadt hinaus.
„Es ist – als Mann betrachtet – ein bisschen wie bei einer Frau: Du sagst, sie ist nett. Das ist aber nicht alles. So haben wir den schönsten Fußball gespielt, sind aber nur Vierter. Wir müssen damit hadern, dass wir zwar oft schön gespielt haben, aber nicht oft genug auch effektiv waren“, sagte Vereinschef Stefan Kuntz nach dem Schlusspfiff. „Am Ende ist es egal, ob ich ein Tor geschossen habe. Am Ende zählt das Ergebnis, und das war eine Riesen-Enttäuschung, dass wir noch das 1:1 kassiert haben durch so einen abgefälschten Schuss“, klagte Erik Thommy, die Leihgabe des FC Augsburg, ob des Ausgleichs durch Max Christiansen (81.). Thommy spielte stark und traf nach einem der seltenen guten Spielzüge über Kevin Stöger und Chris Löwe. „Wir haben den Aufstieg mit dem 0:2 gegen St. Pauli verspielt. Wenn wir dieses Spiel gewinnen, haben wir eine ganz andere Ausgangssituation“, stellte Linksverteidiger Löwe ernüchtert fest. „Jetzt muss sich das alles setzen nach dieser Enttäuschung. Aber die Tendenz ist, dass ich zum VfB Stuttgart zurückgehen werde“, sagte Stöger. Ein Zusatzargument für ihn heißt wohl Günther Schäfer. Der Ex-Profi, Stögers Ratgeber, Vater seiner Freundin, ist seit gestern Teammanager bei den Schwaben. Fest steht: Die ausgeliehenen Profis Kerem Demirbay (Hamburger SV), Amin Younes (Borussia Mönchengladbach) und Simon Zoller (1. FC Köln) kehren zu ihren Vereinen zurück. Willi Orbans bis 2016 laufender Vertrag beinhaltet eine Ausstiegsklausel, Tobias Sippel wurde vor der Partie verabschiedet, der Vertrag Karim Matmours ist durch den Nichtaufstieg erloschen. Interesse bei Erstligisten geweckt hat Dominique Heintz, dessen Kontrakt 2016 endet. „Die Enttäuschung ist groß. Es war ein großer Traum, mit dieser jungen Mannschaft aufzusteigen“, sagte Heintz, der seine Zukunft in Gesprächen mit den FCK-Verantwortlichen ausloten möchte. Der Abschied naht wohl. „Auch wenn im Moment die Enttäuschung vorherrscht: Wir haben einen guten Weg eingeschlagen mit jungen Spielern, den wir weiter fortsetzen sollten“, sagte Sportdirektor Markus Schupp, dessen Gespür auf dem Transfermarkt nun gefordert ist. „Wir waren nah dran, es hat aber nicht ganz gereicht. Man sagt ja: Der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt“, sagte Trainer Kosta Runjaic. „Es waren bewegende, tolle Momente, als wir den Betzenberg hochgefahren sind und die Fans Spalier standen. Das habe ich noch bei keinem Verein erlebt, das war sehr beeindruckend“, bekannte der Coach. Und sagte Danke. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Sippel - Zimmer, Heubach, Heintz, Löwe (84. Younes) - Thommy (61. Jenssen), Karl, Ring, Stöger - Zoller (64. Jacob), Hofmann FC Ingolstadt: Weis - Bauer (69. Gunesch), Levels, Mijatovic, Engel (46. Christiansen) - Groß, Roger, Cohen, Pledl (35. Leckie) - Hartmann, Lappe Tore: 1:0 Thommy (41.), 1:1 Christiansen (81.) - Gelbe Karten: Karl (10/3), Heubach (4) - Bauer (5), Engel (3), Cohen, Lappe - Beste Spieler: Sippel, Thommy, Heubach - Roger, Levels, Cohen - Zuschauer: 49.780 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Stieler (Hamburg).