Sport „Es ist geil, Bundesliga zu spielen“

91-75973231.jpg

KÖLN. Er lebt seinen Traum: Dominique Heintz, der pfälzische Naturbursche, der sich beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln als Innenverteidiger etabliert hat. Der 22-Jährige, der im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern kam, stand in allen 17 Hinrundenspielen in der Startelf, jeweils zweimal beim „Kicker“ und der RHEINPFALZ in der Elf des Tages.

„Ja, Wahnsinn. Beim ,Express’ bin ich mit Timo Horn unser notenbester Spieler“, schildert Heintz, der nach dem berauschenden 2:1-Sieg am letzten Samstag gegen Borussia Dortmund heim zu den Eltern nach Kirrweiler fuhr. Heute früh wird er seine Freundin mit einem besonderen Weihnachtsgeschenk überraschen: Morgen fliegen sie zusammen zu einem Kurzurlaub nach Dubai. Das Hinrundenfinale – ein Ausrufezeichen. Die Kölner erlebten gerade eine Ergebniskrise. Dazu die nervige Torflaute im eigenen Stadion. Zu allem Übel führte der BVB auch noch durch ein Kopfballtor von Sokratis zur Pause. Der FC aber drehte die Partie in einem begeisternden Sturmlauf, Simon Zoller und Anthony Modeste besiegten ihre Ladehemmung. „Besser kannst du dir das nicht ausmalen. In den letzten Wochen waren wir ja ein bisschen benachteiligt worden, dann liegst du gegen Dortmund auch noch zurück. Und dann das! Es freut mich, dass die beiden getroffen haben. Die können jetzt auch mit einem viel besseren Gefühl in Urlaub gehen.“ Heintz selbst ist bei aller Bescheidenheit und Bodenhaftung auf Wolke sieben. Er kam aus der Zweiten Liga nach dem geplatzten Aufstiegstraum mit dem FCK. Ablöse: 1,5 Millionen Euro. 15 Jahre hatte er das Trikot der Roten Teufel getragen, war Jugend- und Junioren-Nationalspieler. Die U21-EM in Tschechien sollte diesen Abschnitt seiner jungen Karriere krönen. Der Traum vom Titel platzte jäh. In Köln aber startete Heintz durch. Immer dabei, immer erste Wahl. Und nur einmal, beim 2:6-Debakel in Frankfurt, war der 1,89 Meter große Profi außer Form. „Ich bin sonst nie abgefallen, aber ich denke, das darf auch mal passieren. Es ist ja auch ein Lernprozess“, blendet Heintz zurück auf die Schlappe. Einziger Trost: Er schoss sein erstes Bundesligator. „Im Abschluss habe ich ganz sicher noch Luft nach oben. Drei, vier Kopfballtore sollte ich schon machen.“ „Ich glaube schon, dass man von einem fast perfekten ersten halben Jahr sprechen kann. Ich habe meinen Platz ja auch behalten, als Dominic Maroh wieder fit war, eine wirkliche Konkurrenzsituation entstanden ist.“ In Trainer Peter Stöger weiß der Ex-Lauterer einen Trainer, der ihn wollte, der vorbehaltlos auf ihn baut. „Der Trainer spricht öfter mit mir. Er hat mich auch ausdrücklich für meine Leistungen gelobt. Er sagt mir auch, was ich besser machen soll. Da ist aber nicht viel Kritik, eher die Bestätigung, auf dem Weg weiterzumachen. Klar, man kann sich immer weiter entwickeln, man kann immer besser werden“, sagt Heintz, wohl wissend, dass Fußball ein Tagesgeschäft ist und er nicht nachlassen darf. Der 1. FC Köln steht mit 24 Punkten und 18:21 Toren auf Platz neun. Besser als erwartet, aber auch dank des österreichischen Trainer-Realos weit davon entfernt, kühn von Europa zu träumen. Das hat auch der Linksfuß aus der Pfalz verinnerlicht: „Unser Ziel ist erst einmal, möglichst schnell die 40 Punkte zu erreichen. Man sagt ja, das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer das schwerste ...“ Heintz hat eine Wohnung im Grünen nahe des Geißbockheims. Er hat an den Wochenenden, vor allem bei Heimspielen, oft Besuch aus der Pfalz. Im Sommer wird seine Freundin nach ihrer Ausbildung zu ihm nach Köln ziehen. Er fühlt sich wohl in seiner neuen Heimat. „Ich gucke jetzt von meinem Balkon aus in einen Park. Das erinnert mich an Kirrweiler. Da hast du einen Blick auf die Weinberge, auf unseren Pfälzer Wald und das Hambacher Schloss“, schwärmte der FC-Profi in einem Interview mit dem „Geißbock-Echo“. „Auch wenn es zu Hause am schönsten ist: Ich fühle mich hier sehr wohl, aber trotzdem bin ich eben ein Pfälzer. Das hört man ja auch an meinem Dialekt. Der ist schwer wegzukriegen, obwohl ich mich bemühe, möglichst deutlich zu sprechen. Wenn ich so reden würde wie mit meinen Freunden in der Heimat, würden die Leute hier kaum etwas verstehen. Kölsch verstehe ich auch nur mit Mühe“, gesteht Heintz im Interview mit dem FC-Clubmagazin. Und vergleicht: „Die Mentalität der Kölner erinnert mich an meine Heimat. Wie offen sie sind, wie freundlich. Die Leute haben einfach Spaß am Leben.“ Dominique Heintz, ein durch und durch positiver Typ, ein sympathischer junger Kerl ohne Allüren, ist immer noch nah dran an „seinem“ FCK. Als Eigengewächs hatte er es dort nicht immer leicht, wurde bisweilen auch unterschätzt, genoss nicht immer den Stellenwert, den er nun in Köln innehat. Wenn es zeitlich passt, ist er in Lautern Stadion. „Ich weiß alles“, sagt Heintz – und ist erleichtert, dass sich die Mannschaft von der Abstiegsrängen lösen konnte. Typisch für Dominique Heintz ist eine SMS, die er im Anschluss an ein RHEINPFALZ-Interview nach dem 0:0 gegen Mainz 05 schickte: „Es ist geil, Bundesliga zu spielen!“

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Der Newsletter wird jeden Freitag verschickt.

Noch mehr FCK-Artikel gibt es hier:

Pokalsieger, Absteiger, Wiederaufsteiger, Meister: Der 1. FC Kaiserslautern ist wie kaum ein zweiter deutscher Fußballverein in der Region verankert. Unsere Redaktion ist dicht dran am FCK und bietet exklusive Einblicke in den legendärsten Club aus der Pfalz. Alle wichtigen Infos, Hintergründe und Neuigkeiten gibts für Fans auch in unserem Newsletter!

An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

x